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Johann Adolf, 1590-1616. 1/2 Portugalöser (5 Dukaten) o. J. 17.21 g. Behrens vgl. 849/848; Fb. 1503 (unter Lübeck); Lange 262 b.

GERMAN COINS AND MEDALS
SCHLESWIG-HOLSTEIN, HOLSTEIN-GOTTORP, HERZOGTUM

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Lot number 126






Estimated price: 50,000.00 €
Hammer-price / sale price: 90,000.00 €


Johann Adolf, 1590-1616.
1/2 Portugalöser (5 Dukaten) o. J. 17.21 g. Prägung als Bischof von Lübeck. 17,21 g. ã IOHAN Û ADOLPH ÛÜ G Û G Û ERWE Û BISCH Û Z Û LVB Û ER Û Z Û NO Dreifach behelmtes, sechsfeldiges Wappen (Norwegen, Schleswig, Stormarn, Holstein, Dithmarschen und Oldenburg-Delmenhorst) mit dem Lübecker Stiftsschild als Mittelschild//(Zwei Doppellilien = Münzmeister Mats Puls in Schleswig und Steinbeck) BIS ÛÛ LVB Û E ÛÛ NO Û HERZ Û Z Û SL Û HO Û ST Û DI Û GRAF Û Z Û O Û V Û D / l NACH Û PORTVGALISCHN Û SCHROT ÛÛ KORN Kreuz des portugiesischen Christusordens.
Behrens vgl. 849/848; Fb. 1503 (unter Lübeck); Lange 262 b.

GOLD. Von allergrößter Seltenheit und besonderer geldgeschichtlicher Bedeutung. Min. gewellt, sehr schön

Exemplar der Auktion Galerie des Monnaies 3, Düsseldorf 1970, Nr. 906.

Dieses große Goldnominal, das der Herzog als Bischof von Lübeck prägen ließ geht zurück auf den im Jahr 1499 unter König Manuel I. von Portugal erstmals geprägten Portuguez, mit dem die portugiesischen Handelserfolge in Indien demonstriert werden sollten. Die Portuguez zeigen auf der Rückseite das Kreuz des Christusordens, dessen Großmeister der Portugiesenkönig war. Nachdem die Prägung dieser repräsentativen Großgoldmünzen in Portugal im Jahr 1557 beendet wurde, begann man in Norddeutschland ihre Nachahmung. Die frühesten Exemplare von Brandenburg, Hamburg und Lübeck zeigen auf der Rückseite immer noch das Kreuz des Christusordens. Der Bezug zum portugiesischen Vorbild wird außerdem ausdrücklich durch die innere Umschrift der Rückseite hervorgehoben. Es handelt sich somit um ein Schlüsselstück der deutschen und europäischen Geldgeschichte. Der Portugalöser ist nämlich ein anschauliches Dokument für die vielfältigen europäischen Geldverflechtungen im Spätmittelalter und in der Neuzeit, die nicht nur im hohen Anteil ausländischer Sorten in deutschen Funden, sondern auch in Nachahmungen ausländischer Nominale (z. B. auch Turnosegroschen, Goldgulden, Sterlinge) durch deutsche Münzherren zu Tage treten.