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Stanislaus August, 1764-1795. Silbermedaille 1781, H.-Cz. 4071; Wiecek 52.

EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
POLEN, KÖNIGREICH

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Losnummer 104




Schätzpreis: 5.000,00 €
Zuschlag: 8.500,00 €


Stanislaus August, 1764-1795.
Silbermedaille 1781, von J. P. Holzhäuser, auf Simon Amadeus Zug, Erbauer der evangelischen Kirche in Warschau. Brustbild des Architekten in Gehrock r.//Querschnitt durch die Kirche. 66,87 mm; 144,94 g.
H.-Cz. 4071; Wiecek 52.

Von großer Seltenheit. Prachtexemplar. Herrliche Patina, vorzüglich +

Exemplar der Auktion UBS 73, Zürich 2007, Nr. 2564.

Für die Planung und Begleitung der Baumaßnahmen hatte der kurfürstlich-sächsische Baumeister Simon Gottlieb Zug keine Bezahlung verlangt, ja vielmehr aus seinem eigenen Vermögen tausend Dukaten für die Errichtung des Gotteshauses beigesteuert. Aus Anerkennung und Dank dafür beauftragte das Kollegium der evangelisch-lutherischen Gemeinde zu Warschau den königlich-polnischen Stempelschneider Johann Philipp Holzhäuser mit der Anfertigung einer Medaille, die auf der Vorderseite das Porträt des Architekten und auf der Rückseite die ungewöhnliche Darstellung der Kirche im Querschnitt aufweisen sollte. Das Schaustück konnte erst im Jahre 1784 geprägt werden. Ein in Gold geprägtes Exemplar im Gewicht von 64 Dukaten bekam Simon Gottlieb Zug als Dankes- und Ehrengabe von Vertretern des Kirchenkollegiums überreicht zusammen mit einem Schreiben folgenden Wortlauts: „Die Uneigennützigkeit, die Sie als Baumeister der hiesigen evangelischen Kirche bezeiget, indem Sie Kunst und Zeit verwendeten, ohne irgend eine Belohnung anzunehmen, hat Männer, die Tugend ehren, veranlasset, die Ihrige zum Beyspiel und zur Nachahmung der Zukunft durch eine Denkmünze zu überliefern. Im Namen dieser guten Männer überreichen die unterschriebenen während des Kirchenbaues Aeltesten der evangelischen Gemeinde dieser Residenz, Ihnen diese Denkmünze als ein Zeichen öffentlicher Dankbarkeit. Nicht nach Metall noch Gepräge, sondern nach dem Sinn der Absicht, schätzen Sie dieses Geschenk. Warschau den 4ten April 1784“ (zitiert nach Anton Friedrich Büsching, Magazin für die neue Historie und Gographie, XVIII. Teil, Halle 1784, S. 557).

Ein weiteres silbernes Exemplar von nahezu entsprechendem Gewicht  wird auch im Münzkabinett Weimar aufbewahrt. Möglicherweise handelt es sich bei dem vorliegenden oder bei Weimarer Stück um das Exemplar der Sammlung des Herrn Sigismund von Chelminski, Auktion Otto Helbing, München April 1904, Nr. 1901 (ohne Abb.).