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Großherzoglicher Hausorden der Treue. 2. Modell (1803-1918), Bruststern, 3. Ausführung (dünner Metallkorpus), 82,2 x 82,8 mm, frühe Anfertigung von Ludwig Raupp in Karlsruhe aus den 1840er Jahren, Silber, Auflagen Gold, tlw. flinkiert, tlw. ziseliert

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
BADEN, MARKGRAFSCHAFT (BIS 1803), KURFÜRSTENTUM (1803-1806) UND GROSSHERZOGTUM (1806-1918) BADEN

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Losnummer 7001




Schätzpreis: 3.000,00 €
Zuschlag: 3.200,00 €


Großherzoglicher Hausorden der Treue. 2. Modell (1803-1918), Bruststern, 3. Ausführung (dünner Metallkorpus), 82,2 x 82,8 mm, frühe Anfertigung von Ludwig Raupp in Karlsruhe aus den 1840er Jahren, Silber, Auflagen Gold, tlw. flinkiert, tlw. ziseliert, tlw. graviert und tlw. emailliert, 35,1 g, Emaille-Malerei, die Monogramme auf dem Revers mittels kleiner Rundkopfnieten, die Kreuzarme mittels Hohlnieten befestigt, auf dem Revers Herstellerbezeichnung, an Nadel. OEK21 106.


RRR II

Bedeutender und sehr seltener Bruststern vom Beginn der Schaffenszeit von Ludwig Raupp. Laut Klenau (in GK2 S. 36) war dieser im Karlsruher Adreßbuch von 1838 als Goldarbeiter unter der Anschrift Waldstraße 7 aufgeführt, der Bijoutier Peter Willet in der Ritterstraße 4. In der Ausgabe von 1845 tauchte Ludwig Raupp als Goldarbeiter unter der Anschrift Ritterstraße 4 der bisherigen Firma Willet, nunmehr Peter Willet Bijoutier Erben genant, auf. Somit kann davon ausgegangen werden, daß Ludwig Raupp nach dem wohl in den frühen 1840er Jahren erfolgten Tod Willets, dessen Firma an deren Sitz unter eigenem Namen übernommen hat. In der nächsten erschienen Ausgabe des Jahres 1854 wurde Raupps Anschrift als Hofgoldarbeiter in der Karl-Friedrich-Straße genannt. Ludwig Raupp starb wohl Ende der 1860er Jahre.

Es kann davon ausgegangen werden, daß Raupp in der Anfangszeit seines Ordens-Schaffens zunächst die Werkzeuge aus der Werkstatt von Peter Willet übernommen und mit ihnen gearbeitet hat, was die große Ähnlichkeit zwischen seinen frühen Anfertigungen und den späten Willets erklärt.

Nach der bei Volle (in VL2 S. 234 f.) veröffentlichten Verleihungsliste erfolgten zwischen 1840 und 1850 (jeweils einschließlich) nur 47 Verleihungen des Hausordens der Treue.

Der einklassige Hausorden wurde am 17. Juni 1715 durch Markgraf Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738, reg. seit 1709) gestiftet. 1720 wurde der Ordensstern geschaffen. 1803 wurde der Orden unter Karl Friedrich (1728-1811, reg. seit 1738 als Markgraf, seit 1803 als Kurfürst und ab 1806 als Großherzog) vom Kurfürstentum übernommen, und zwar zunächst zweiklassig (Großkreuz und Kommandeur). 1806 wurde er wiederum vom Großherzogtum übernommen, ab 1808 formal dreiklassig (Ritterkreuz, das nie ausgegeben wurde), ab 1809 wieder einklassig. 1902 wurde von Großherzog Friedrich I. (1826-1907, reg. seit 1856 als Großherzog) aus Anlaß seines 50-jährigen Regierungsjubiläums das Prinzessinenkreuz gestiftet. Seit dem Ende des Großherzogtums im Jahre 1918 existiert der Orden als Hausorden weiter.