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1.-13. Jg., Weißensee 1833-1846. Zwei einheitlich gebundene Halblederbde. mit Eckbezügen und dekorativ umgrenztem Rückentitel (Jge. 1-10), ein weiterer Band Halbleinen, der Karton des Vorderdeckels bedruckt mit der nochmals innen

NUMISMATISCHE LITERATUR
ZEITSCHRIFTEN UND REIHEN, NUMISMATISCHE ZEITUNG. Hrsg. von J. LEITZMANN.

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Losnummer 590




Schätzpreis: 400,00 €
Zuschlag: 400,00 €


1.-13. Jg. Weißensee 1833-1846. Zwei einheitlich gebundene Halblederbde. mit Eckbezügen und dekorativ umgrenztem Rückentitel (Jge. 1-10), ein weiterer Band Halbleinen, der Karton des Vorderdeckels bedruckt mit der nochmals innen auf Papier gedruckten, eingebundenen Titelei (11.-13. Jg.). Auf den Vorsatzblättern oder dem Titelblatt vorn sind alle 3 Bde. mit dem Eignerstempel von „Dr. Jacob Hirsch / Numismatiker / München“ gekennzeichnet.


Von sehr schöner Erhaltung (3)

Der 12. Jg. Sp. 41-50, beinhaltet Leitzmanns Bericht des Fundes von Hemleben, aus dem unser Brakteat König Konrads III. (Los-Nr. 502) stammt.

Der evangelische Pfarrer Johann Jakob Leitzmann, *1798 in Erfurt, Ó1877 in Tunzenhausen (heute Stadtteil von Sömmerda), beschäftigte sich seit seinen jungen Jahren intensiv vornehmlich mit mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzen und trat auf diesem Gebiet seit 1827 auch als Autor in Erscheinung. Im Jahre 1833 gründete er die Numismatische Zeitung, die unter seiner Herausgeberschaft bis zum Jahre 1873 regelmäßig fortgeführt wurde.

Dr. Jacob Hirsch (*1874 Altenkunstadt, Ó1955 in Paris), ein vormaliger Besitzer der hier vorliegenden drei Bände mit den ersten 13 Jahrgängen dieser frühen münzwissenschaftlichen Zeitschrift, war ein akademisch gebildeter Münzen- und Kunsthändler. Er hatte Geschichte und Klassische Archäologie studiert und im erstgenannten Fach promoviert. Noch vor der Wende zum 20. Jahrhundert gründete er in München eine Münzenhandlung, publizierte im Januar 1898 seinen ersten Verkaufskatalog und hielt im April 1900 seine erste Münzen- und Medaillenauktion ab, der bis Mai 1914 noch 30 weitere folgten, in denen er in der Mehrzahl ausschließlich Münzen der Antike, oft ganze Sammlungen oder umfangreiche Partien daraus versteigerte. Gelegentlich kamen Sammlungen mit Kunstmedaillen und Plaketten zur Auflösung, eher in Ausnahmefällen kamen bei Jacob Hirsch mittelalterliche und neuzeitliche Münzen unter den Hammer. Zusätzlich zu seinem Münchener Geschäft gründete Hirsch eine Galerie in Paris, wo er insbesondere Kunstwerke der Antike und der Renaissance  zum Verkauf anbot. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wechselte er seinen Wohnsitz ins eidgenössische Genf und erhielt 1920 die schweizerische Staatsangehörigkeit. Von 1921 bis 1928 betrieb er zusammen mit W. Kündig, L. Naville und L. Forrer an seinem Wohnort die Firma Ars Classica, die insgesamt 18 hochwertige Auktionen durchführte, die wiederum in der Regel Sammlungen von Münzen der Antike beinhalteten. Auch im fortgeschrittenen Alter nach dem Zweiten Weltkrieg war Jacob Hirsch noch händlerisch aktiv, überwiegend in Paris und in den U.S.A. Erst nach seinem Tode wurden seine Bibliotheken aufgelöst, sein numismatischer Bücherbestand kam in einer Auktion der Adolph Hess AG in Zusammenarbeit mit der Bank Leu AG am 3.10.1956 zur Versteigerung, seine Kunstbibliothek verauktionierte am 18.6.1957 die Adolph Hess AG in Zusammenarbeit mit dem Antiquariat Gilhofer und Ranschburg.

 Exemplare der Auktion der numismatischen Bibliothek Adolph Hess, Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 331, Frankfurt 29.4.1991, Nr. 8688.