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Christoph Bernhard von Galen, 1650-1678. 3 Dukaten o. J. (1661-1678), Münster. Fb. 1770; Schulze 110 a.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
MÜNSTER, BISTUM

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Losnummer 3949




Schätzpreis: 15.000,00 €
Zuschlag: 32.000,00 €


Christoph Bernhard von Galen, 1650-1678.
3 Dukaten o. J. (1661-1678), Münster. 11,01 g. CHRIST Ù BERN Ù D Ù G Û EPIS PRINCEPS Û MONAS Û Fünffach behelmtes Wappen, dahinter Krummstab und Schwert gekreuzt// S Ü CAROLVS Ü MAGNVS Ü FVNDATOR Brustbild Karls des Großen r. mit Zepter über der rechten Schulter und Reichsapfel in der Linken.
Fb. 1770; Schulze 110 a.

GOLD. Von allergrößter Seltenheit, nur 7 Exemplare bekannt. Kl. Stempelfehler, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Jacques Schulman 260, Amsterdam 1975, Nr. 1569.

Dieser Mehrfachdukat trägt statt des Bistumsheiligen Paulus den Begründer des Bistums, Karl den Großen, auf der Rückseite. In der Legende wird Karl eigens als fundator (Gründer) angesprochen. Die Münze trägt keine Datierung, sondern nur den Namen Christoph Bernhards von Galen, der in Münster von 1650 bis 1678 als Fürstbischof regierte. Über den Hinweis auf Karl den Großen läßt sich vielleicht ein genauerer Zeitpunkt eingrenzen: In der Amtszeit Christoph Bernhards jährte sich die Heiligsprechung des Bistumsgründers Karls des Großen im Jahr 1665 zum 500. Mal. Dieser war 1165 vom kaiserlichen Gegenpapst Paschalis III. (1164-1168) kanonisiert worden. In der Außenpolitik wurde Christoph Bernhard von Galen in den Kämpfen gegen die Niederländer durch seine Mörsertruppe als Bommen Berend (Bomben-Bernd) bekannt. Auch in der Innenpolitik reüssierte er durch die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse von Trient und durch die Etablierung eines niederen Schulwesens in allen Dörfern des Münsterlandes. Der so erfolgreiche Fürstbischof besaß daher ein Interesse, an den Bistumsgründer Karl den Großen anzuknüpfen. Von Galen selbst nannte sich vor seinem Tod Ecclesiae et Principatus Monasteriensis Restaurator, Conservator, Propagator (Wiederhersteller, Bewahrer und Vorkämpfer der Kirche und des Bistums Münster) und stellte sich damit auf die gleiche Stufe wie Karl. So besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Münze 1665 entstanden ist.