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Großherzoglich Oldenburgischer Haus- und Verdienst-Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig. Allgemeines Ehrenzeichen III. Klasse mit Schwertern, 2. Ausführung (mit kleiner Krone auf dem Revers-Wappen), Anfertigung mit glatten Kreuzarm-Fl&

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
OLDENBURG, HERZOGTUM (BIS 1815) UND GROSSHERZOGTUM (1815/1829-1918) OLDENBURG

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Losnummer 2111






Schätzpreis: 75,00 €
Zuschlag: 160,00 € (unter Vorbehalt)


Großherzoglich Oldenburgischer Haus- und Verdienst-Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig. Allgemeines Ehrenzeichen III. Klasse mit Schwertern, 2. Ausführung (mit kleiner Krone auf dem Revers-Wappen), Anfertigung mit glatten Kreuzarm-Flächen und sog. "preußischen" Schwertern, einteiliger Eisen-Guß geschwärzt, am wohl späteren Band, zusammen mit dem Übersendungsschreiben für den Sergeanten Albers von der 5. Kompanie des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91, datiert Bromvaux vor Metz am 6. September 1870, mit Originalunterschrift des späteren Ordenskanzlers Jansen, doppelt gefaltet. OEK22 1534.


2 Stück., II

Die meisten Verleihungen des Allgemeinen Ehrenzeichens III. Klasse mit Schwertern erfolgten im Zusammenhang mit dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871. In dem betreffenden Zeitraum, also von 1870 bis 1874, lieferten laut Beyreiß (in BYO S. 16) der Hofjuwelier Georg Knauer & Comp. in Hannover und die Firma Bernhard Dietrich in Altenburg die Insignien des Ordens und des Allgemeinen Ehrenzeichens. In den bei Beyreiß veröffentlichten Tabellen (in BYO S. 31) ist für 1870 eine Lieferung von 134 Stück genannt, für 1871 200 Stück, für 1872 54 Stück, für 1873 24 Stück und für 1874 zwölf Stück. Da davon auszugehen ist (siehe Kat.-Nr. 178), daß die nur sehr selten vorkommenden Exemplare mit gewölbten Medaillons der Firma Dietrich zuzuordnen sind, dürfte es sich beim Großteil der damals gelieferten Stücke um Anfertigungen von Knauer in Hannover (mit flachen Medaillons) handeln.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, das diese Kreuze III. Klasse mit Schwertern nahezu durchwegs keine sog. "oldenburgische" Schwerter (mit verzierten Parierstangen an den Griffen) aufweisen, sondern sog. "preußische" Schwerter (mit sog. "römischen" Parierstangen an den Schwertern. Leider geht Beyreiß in seinem Buch auf diese Problematik der unterschiedlichen Parierstangen an den Schwertergriffen nicht ein.

Es muß an diesem Ort auch seiner (auf S. 27 geäußerten) These widersprochen werden, daß es sich bei den meisten Kreuzen, die im Zusammenhang mit dem Krieg von 1870-1871 verliehen worden sind, um solche der 1. Ausführung handelt. Stattdessen zeigt das zahlenmäßig deutlich höhere Vorkommen solcher eindeutig originalen Exemplare (besonders an zweifelsfrei originalen Ordensschnallen), daß es sich bei den meisten der damals verliehenen Stücke um solche der 2. Ausführung handelt.

Laut Beyreiß (in BYO S. 29 f.) wurden zwischen 1856 und 1914 insgesamt 1.134 Allgemeine Ehrenzeichen III. Klasse mit Schwertern bzw. Ehrenkreuze III. Klasse mit Schwertern an die Ordenskanzlei geliefert, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß die entsprechenden Unterlagen für die Jahre 1863, 1864, 1907 und 1909 fehlen.

Laut Klietmann und Neubecker (in KOL3 S. 24) wurden zwischen 1856 und 1918 insgesamt 589 Allgemeine Ehrenzeichen III. Klasse mit Schwertern bzw. Ehrenkreuze III. Klasse verliehen, von deren Inhabern 1919 noch ca. 530 am Leben waren. Während des ganzen Ersten Weltkriegs erfolgten keine Verleihungen dieser Klasse.