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Französische Okkupation, 1634-1661. Teston 1638, Remiremont. 8,80 g. Flon 26.

EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
FRANKREICH/LOTHRINGEN, HERZOGTUM

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Losnummer 4239




Schätzpreis: 750,00 €
Zuschlag: 800,00 €


Französische Okkupation, 1634-1661.
Teston 1638, Remiremont. 8,80 g.
Flon 26.

Sehr selten in dieser Erhaltung. Prachtvolle Patina, vorzüglich-Stempelglanz

Im Jahr 1542 wurde Lothringen zum freien Herzogtum erklärt, das weder an das Reich noch an Frankreich fallen sollte. Der Lothringer Herzog hatte allerdings durch die 1567 errichteten Markgrafschaften Nomeny und Hattonchâtel Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat. Als Herzog Karl IV. eine der fesselndsten und farbigsten Gestalten des 17. Jahrhunderts, im Jahr 1624 die Regentschaft antrat, befand sich das Land inmitten des Dreißigjährigen Krieges. Der militärisch talentierte, politisch aber unfähige Regent schlug sich ganz auf die Seite der Gegner Frankreichs und kämpfte in kaiserlichem und spanischem Dienst. Er brach den Vertrag von Vic vom 6. Januar 1632, in dem er den Abbruch der Verbindungen zum Kaiser und zu Spanien versprochen und den französischen Heeren jederzeit Durchzug durch Lothringen gestattet hatte, genauso wie den wenige Monate später geschlossenen Vertrag von Liverdun. Frankreich schritt daraufhin im August 1633 zum Großangriff auf das Herzogtum. Im Januar 1634 dankte Karl IV. zugunsten seines Sohnes ab und ging nach Deutschland, von wo aus er mehrere Vorstöße nach Frankreich hinein unternahm, um sein Land wiederzugewinnen. Er hatte 1638-1639 die Heerschaft über einige Vogesenstädte, darunter auch den Prägeort des vorliegenden Testons, inne. Der Herzog erhielt die Herrschaft erst 1659 im Pyrenäenfrieden zurück, wurde aber nach elf Jahren endgültig von Ludwig XIV. vertrieben.