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Leopold I., 1657-1705. 10 Dukaten 1659 (Jahreszahl im Stempel vermutlich aus 1657 geändert), Wien. 34,31 g. Fb. 258; Herinek 4.

HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH

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Losnummer 663




Schätzpreis: 20.000,00 €
Zuschlag: 24.000,00 €


Leopold I. 1657-1705.
10 Dukaten 1659 (Jahreszahl im Stempel vermutlich aus 1657 geändert), Wien. 34,31 g. q LEOPOLDVS q D G q ROM - IM q SE q AV q GE q HV q B q REX q Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz, umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, unten Münzmeisterzeichen Blume in Kartusche (Signatur des Franz Faber von Rosenstock, Münzmeister in Wien 1659 und 1666-1679)//Ú ARC Ù DVX Û AVST Ù D Ù - Û BVR Ù S Ù K Ù C Ù C Ù TYRO Ù, oben die geteilte Jahreszahl Û 1 Û 6 Û - Û 59 Û Gekrönter Doppeladler mit Schwert und Zepter in den Fängen, zwischen den Hälsen Reichsapfel, auf der Brust der Wappenschild des Gesamthauses, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, unten kleines gekröntes Wappen (Österreich/Burgund).
Fb. 258; Herinek 4.

GOLD. Von großer Seltenheit. Feld der Vorderseite geglättet, sehr schön-vorzüglich

Leopold, zweiter Sohn von Kaiser Ferdinand III. und Maria Anna von Spanien, *09.06.1640 Wien, Ó05.05.1705 Wien, war zunächst für den geistlichen Stand bestimmt, wurde dann aber 1656 zum König von Böhmen und 1658 zum deutschen Kaiser gekrönt. In seiner langen Regierungszeit verfolgte seine Politik zwei Ziele: Spanien den deutschen Habsburgern zu gewinnen und auch Ungarn zu rekatholisieren. Das erste verwickelte ihn in langwierige Kriege mit Frankreich. Der Versuch, Ungarn zu rekatholisieren rief wiederholt Aufstände hervor; die Ungarn suchten Hilfe bei den Türken. So kamen die Bündnisse des französischen Königs Louis XIV mit den Türken gegen das Reich zustande, was die Türkenkriege zur Folge hatte. Zwar erfochten Leopolds bedeutende Feldherren (u. a. Prinz Eugen von Savoyen, Ludwig Wilhelm von Baden - der "Türkenlouis") immer wieder glänzende Siege, doch zerrüttete diese Politik Wirtschaft und Finanzen. In Deutschland legte Leopold I. damit den Keim für den weiteren Zerfall des Reiches, in dem die größeren Territorialstaaten, insbesondere Brandenburg-Preußen, immer stärker wurden. So legte der Kaiser selbst den Grundstein für den späteren "Dualismus", der Österreich im 19. Jahrhundert dem engeren deutschen Raum entfremden sollte.