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Johann Wilhelm, 1690-1716. Reichstaler 1711, Heidelberg, Dav. 2528; Slg. Memmesh. 2397.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
PFALZ, PFALZ, KURFÜRSTENTUM

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Losnummer 419




Schätzpreis: 15.000,00 €
Zuschlag: 30.000,00 €


Johann Wilhelm, 1690-1716.
Reichstaler 1711, Heidelberg, auf das Vikariat. 29,23 g. D ÜÜÜÜÜÜÙÜÜ I ARCHID ET EL Ü EIUSQ Büste r. mit langer Perücke//IN ÜÜÜÜ ET FR ÙÜ PROV Ü ET VICARIUS Ü 1711 Doppeladler, auf den Schwingen je ein Wappen, darüber Krone.
Dav. 2528; Slg. Memmesh. 2397.

Von großer Seltenheit. Prachtexemplar. Herrliche Patina, Stempelglanz

Exemplar der Auktion Galerie des Monnaies 9, Düsseldorf 1973, Nr. 671, der Auktion Frankfurter Münzhandlung 140, Frankfurt/Main 1993, Nr. 1164 und der Auktion UBS 65, Zürich 2006, Nr. 361.

Johann Wilhelm hatte die Pfalz 1690 von seinem Vater Philipp Wilhelm als zerstörtes und verwüstetes Land übernommen. Er verlegte seine Residenz nach Düsseldorf, während die Pfalz im Zuge des Pfälzer Erbfolgekriegs weiter zerstört wurde, der erst mit dem Frieden von Rijswijk 1697 ein Ende fand. Kurfürst Johann Wilhelm stellte sich im bald darauf ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg (1700-1714) auf die Seite des Kaisers, der ihm dafür die 1623 verlorene Oberpfalz und die Grafschaft Cham zurückgab. Diese Gebiete mußte Johann Wilhelm jedoch nach dem Rastatter Frieden von 1714 wieder an Bayern zurückgeben. Eine besondere Ehre war es für "Jan Wellem", wie der Kurfürst im Volksmund in Jülich-Berg genannt wurde, nach dem Tod Josephs I. das Reichsvikariat zu führen. Er feierte dieses Amt mit mehreren Münzen und Medaillen. Der äußerst seltene Taler, den wir in erstklassiger Erhaltung anbieten können, ist ein hervorragendes Dokument der neuzeitlichen deutschen Verfassungsgeschichte.