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FRANZ FERDINAND KRAUS, Auktion 3 vom 29.10.1928 u.f.T., Braunschweig.

FRANZ FERDINAND KRAUS
Auktion 3 vom 29.10.1928 u.f.T., Braunschweig.

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Losnummer 4096




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 220,00 €


FRANZ FERDINAND KRAUS, Auktion 3 vom 29.10.1928 u.f.T. Braunschweig.
Versteigerungs-Katalog Nr. 3. Sammlungen des Herrn Franz Pauli in Knauthain bei Leipzig: I. Goldmünzen und -medaillen. II. Mehrfache Taler und Löser. III. Ausbeute- und Bergwerksmünzen. IV. Sachsen. Ferner einige Seltenheiten und eine Spezialsammlung von Talern mit russischen Kontermarken des Zaren Alexei Michailowitsch (sog. Jefimki). 6 unpaginierte, 91 S. 28 Tfn. 1480 Nrn. Orig.-Broschur. Die Orig.-Schätzpreisliste ist lose beigefügt.


Franz Pauli betrieb im Pfarrdorf Knauthain eine urkundlich erstmals für das Jahr 1417 nachweisbare Mühle, die er von 1908 bis 1910 zu einem Großbetrieb zum Mahlen von Korn neu errichten ließ und die er später unter dem Namen "Kunstmühle Franz Pauli" unterhielt. Auf dem Betriebsgelände stand neben weiteren Wirtschaftsgebäuden auch ein um 1890 errichtetes villenartiges Verwaltungsgebäude, das er wohl auch bewohnte. In Knauthain-Knautkleeberg besaß er ferner ein 1914/1915 erbautes dreistöckiges Haus, das in seinem Erdgeschoss das örtliche Postamt beherbigte und Wohnungen in den Obergeschossen sowie über einen Hof verfügte, in dem Pauli gemäß amtlicher Erlaubnis einen Wagenschuppen sowie mit einem Waschküchengebäude errichten durfte (Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen - Denkmaldokument Leipzig, Stadt, Objekt-Nr. 09292437). Weiterhin verfügte er über ein ausgedehnteres Grundstück, das er im April 1918 dem neu gegründeten Kleingartenverein verpachtete, um die Kleintierzucht und die Eigenversorgung der Bevölkerung zu fördern (Leipziger Gartenfreund, Mitteilungsblatt der Leipziger Kleingärtnerverbände, Ausgabe April 2018, S. 22). Für das Jahr 1910 ist er erstmals als Mitglied des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins aufgeführt (Jahresbericht der Sektion Leipzig des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins für 1910, Leipzig 1911, S. 98). Seine Mühle soll er in den Zwanziger Jahren an Franz Lucke verkauft haben, der im Raum Leipzig bereits mehrere Mühlen unterhielt. Doch noch in einem Firmenverzeichnis aus für das Jahr 1929 ist die Mühle unter seinem Namen verzeichnet (Klockhaus Kaufmännisches Handels- u. Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reiches. Band 18, Berlin 1929, Berlin S. 1332). Ob er mit einem am 18.3.1880 in Knauthain geborenen Franz Pauli identisch ist, der im Aktenbestand von 1907-1936 des Polizeipräsidiums aufgrund einer Beschuldigung "wegen Unterschlagung, Beschäftigung von Arbeitern an Sonntagen und Betrugs" begegnet (Akte PP-S 2619), konnte hier nicht überprüft werden.