Teaserbild
Trennline

GUSTAV SALOMON, Auktion vom 9.4.1891 u.f.T., Dresden.

GUSTAV SALOMON
Auktion vom 9.4.1891 u.f.T., Dresden.

Zurück zur Listenansicht
In Merkliste legen

Losnummer 4587




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 210,00 €


GUSTAV SALOMON, Auktion vom 9.4.1891 u.f.T. Dresden.

Die Reichenbach'sche Münz- und Medaillen-Sammlung nach des verstorbenen Besitzers Aufzeichnungen zusammengestellt, von Auguste Reichenbach in Dresden-Plauen. Die Neuzeit. Vierter Teil: Böhmen, Mähren, Schlesien, Ungarn (nach Abzug des im III. Teile Behandelten), Dalmatien, Siebenbürgen, Donaufürstenthümer, Griechenland. 6 unpaginierte, 48 S. 1 Tf. 1139 Nrn. Der Umschlag der Orig.-Broschur fehlend, doch der Buchblock in seinem festen Orig.-Verbund.


Der jüdische Kaufmann [Carl Friedrich] Theodor Reichenbach (* 1832 in Dresden, gestorben 1889, siehe https://www.ancestry.ca/genealogy/records/carl-friedrich-theodor-reichenbach-24-12ph4g7, zwecks Individalisierung dieser Daten siehe Angabe des Sterbeorts in: Illustrirte Zeitung, Leipzig/Berlin, Nr. 2424, vom 14.12.1889, S. 644) war Mitglied der Dresdner Numismatischen Gesellschaft. Hier zählte er zu dem sechsköpfigen lokalen Organisationskomitee des Zweiten Vereinstages deutscher Münzforscher (Deutscher numismatischer Kongress) zu Dresden vom 18. bis 20.9.1881 (Blätter für Münzfreunde 1881, Sp. 811, 871, Dto. 1882, Sp. 869f) und betätigte sich auch als numismatischer Autor in der seitens seiner Gesellschaft periodisch erschienenen Schrift "Aus Dresdner Sammlungen". Am 6. Juli 1862 hatte er gemeinsam mit seinem Kompagnon Carl Julius Wischke in Plauen die Handelsgesellschaft Reichenbach & Wischke gegründet, die sich dem "Colonialwaren-Grosso Geschäft" widmete (Sammlung der deutschen Handels-Register, 1. Band, Köln 1862, S. 90). Er wird in den Dresdener Adressbüchern erstmals in der 1863 erschienenen Ausgabe aufgeführt, wo er vorher gelebt hat, kann indes nicht aufgezeigt werden. Damals wohnte er in der kleinen Schießgasse 4, während sich die Firma bereits ihren Sitz in der Sophienstraße 6 bezogen hatte (Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Residenzstadt Dresden Band 9, 1863, S. 188) und bis zu ihrem Ende dort bestand. Von 1864 bis 1866 befand sich Reichenbachs privater Wohnsitz in der Moczinkystraße 1 (Dto. Band 10, 1864, S. 197; dto. Band 12, 1866, S. 215), von 1867 bis 1869 lebte er in der Mathildenstraße 2 (Dto. Band 13, 1867, S. 220). Für die Jahre 1870 bis 1873 fehlt sein privater Wohnsitzeintrag in den Dresdner Adressbüchern, von 1874 bis 1886 (Dto. Band 20, s. 279; dto. Band 32, 1886, S. 386) ist er hingegen als Geschäftsleiter der Firma Reichenbach und Wischke ohne Adressangabe wohnhaft im Dorf Plauen verzeichnet (Dto. Band 20, 1874, S. 279). Seit dem Jahr 1887 ist weder Theodor Reichenbach noch die Firma Reichenbach und Wischke in den Dresdner Adressbüchern fassbar, indes wird sein Geschäftspartner, der Kaufmann Carl Julius Wischke weiterhin unter seiner Privatadresse in der Ostallee 18 und seit dem Jahr 1890 dort firmierend als Sachverständiger für kaufmännische Bücher und Rechnungswesen aufgeführt. Demzufolge dürfte die Firma Reichenbach und Wischke 1886/1887 aufgelöst worden sein. Ob Carl Friedrich Theodor Reichenbach seinen Wohnsitz in Plauen beibehalten hat oder gar nach Hamburg gezogen ist, wo er wenige Jahre später verstarb, lässt sich nach der bisherigen Quellenlage nicht entscheiden. Jedenfalls begann er seit 1887 mit der Auflösung seiner numismatischen Sammlung, die bis über seinen Tod in 7 Teilen in Dresden versteigert worden ist, zunächst durch den örtlichen Bücherauktionator und -taxator Gustav Salomon und nach dessen Hinscheiden am 27.6.1893 durch dessen Bruder Bruno Salomon (Auktionen vom 14.6.1879 u.f.T. vom 5.3.1888 u.f.T. vom 2.12.1889, vom 9.4.1891, vom 26.4.1892, vom 26.4.1893, vom 17.10.1894 und vom 23.10.1894). Den Katalogen der Auktionen von 1879 bis 1889 lagen die eigenhändigen Beschreibungen des Sammlers zugrunde, die Bescheibungen der späteren, nach dessen Tode produzierten Kataloge besorgte Reichenbachs Schwester. Seinem numismatischen, heraldischen und genealogischen Bücherbestand widmete die Numismatische Gesellschaft zu Dresden ihre erste Auktion vom 30.10.1895.