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ADOLPH WEYL, Auktion [1] vom 16.-18.10.1877, Berlin.

ADOLPH WEYL
Auktion [1] vom 16.-18.10.1877, Berlin.

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Losnummer 4850




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 380,00 €


ADOLPH WEYL, Auktion [1] vom 16.-18.10.1877, Berlin.
Brandenburg-Preussische Münz-Sammlung. 2 unpaginierte, VIII, 200 S. vereinzelte Abb. 2230 Nrn. Halbledereinband Poinsignon. Die Orig.-Ergebnisliste ist am Schluss mit eingebunden.


Im Katalog wird der Auktionstermin nur vage mit "im Laufe des Monats Oktober 1877" angegeben. Der genaue Zeitraum ergibt sich aus dem Vermerk in der Ergebnisliste.

Dier Auktion beinhaltete die brandenburg-preußischen Prägungen aus der umfangreichen Sammlung von [Charles François] Jules Fonrobert (* 1831 in Berlin, † 1878 in Freienwalde), Sohn des Fabrikanten Luis Fonrobert, eines Produzenten von "luft- und wasserdichten Gegenständen aus patentiertem "Gummi-Elasticum" und Guttapercha, der zu den Mitbegründer der industriellen Fertigung von Prodkten aus Gummi in Deutschland zählte. Jules verbrachte nach seiner eine kaufmännischen Ausbildung und eine Lehre in einer Berliner Bank und verbrachte zur Erweitung und Festigung seines beruflichen Horizonts einige Jahre in New York bei einer Vertretung des Bankhauses Rothschild. In dieser Zeit begann er mit dem Aufbau seiner numismatischen Sammlung, die er später insbesondere auf die übersseeischen Gebiete sowie auf Brandenburg-Preußen ausrichtete. Nach seiner Rückkehr nach Berlin stieg er bald in das väterliche Unternehmen ein und konnte sich einen finanziellen Hintergrund verschaffen, der ihm den intensiven Ausbau seiner Kollektion ermöglichte. Zur Betreuung und Aufarbeitung seiner Bestände stellte er Adolph Weyl (* 1842 in Berlin, † 1901 ebendort) als Privatsekretär ein, der schon in frühen Jahren begonnen hatte, eine eigene Kollektion brandenburg-preußischer Münzen und Medaillen anzulegen (siehe die Anmerkung vor unserer Kat.-Nr. 4850). Weyl dürfte sich spätestens 1877 als Münzenhändler selbstständig gemacht haben, ohne die Verbindung zu Fonrobert zu verlieren. Er erarbeitete im Auftrag des Berliner Münzenhändlers Prof. Carl Fieweger die Kataloge zur 1876 und 1877 versteigerten Brandenburg-Preußen-Sammlung Henckel und veröffentlichte 1877 auch,Die Jules Fonrobert'sche Sammlung überseeischer Münzen und Medaillen. Ein Beitrag zur Münzgeschichte außereuropäischer Länder". Im selben Jahr sah sich Fonrobert aufgrund eines Nervenleidens genötigt, seinen vormaligen Sekretär mit der Auflösung seiner leidenschaftlich zusammengetragenen Bestände in thematischen Partien versteigern zu lassen. Am 16.10.1877 kam seine Spezialsammlung Brandenburg-Preußen unter den Hammer (siehe den hier offerierten Katalog), am 18.2.1878 folgten seine US-amerikanischen und kanadischen Münzen und Medaillen und am 30.4. jenes Jahres der erste Teil der zentralamerikanischen Prägungen. Die Versteigerung der zweiten Partie dieses Gebiets am 28.5. erlebte Fonrobert nicht mehr, da er sechs Tage zuvor verstorben war. Am 16.9. folgten seine südamerikanischen Münzen und Medaillen. Den Schlusspunkt der Auflösung der Fonrobert'schen Sammlung setzte Weyl am 14.1.1879 Versteigerung der australische, asiatischen und afrikanischen Prägungen sowie der Bibliothek.