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Putto. Bronzegußmedaille 1909

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Biblische und christliche Traditionen

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Losnummer 8225




Schätzpreis: 200,00 €
Zuschlag: 480,00 €


Putto.
Bronzegußmedaille 1909, von Karl Goetz, auf den Sammler und Volkskundler Anton Maximilian Pachinger. Brustbild des A(nton) · M(aximilian) · PACHINGER · – ÆTATIS · ANNO · XLIV · (Im 44. Lebensjahr); auf dem unteren Büstenrand K(arl) GOETZ//Eine nackte schwangere Frau sitzt unter einem Laubbaum in Vorderansicht auf einer korinthischen Säule und hält ihre linke Hand an ihre rechte Brust; von rechts tritt ein geflügelter Putto an sie heran und zeigt ihr die Statuette der schwangeren Maria; im Hintergrund auf einem Berg eine zweitürmige Kirche; im Abschnitt MC (die Wappen von Linz und Oberösterreich) MIX. 74,29 mm; 172,92 g. Vgl. P. Hauser, Die Medaillen und Plaketten auf bedeutende oberösterreichische Numismatiker, Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins 121, 1976, 33-54, bes. 46-49; Kienast 1967, Nr. 60.


Vorzüglich

Exemplar der Auktion Gerhard Hirsch Nachf. 221, München 2002, Nr. 2840.

Anton Maximilian Pachinger (geb. 22. November 1864 in Linz, gest. 30. November 1938 Wien) war ein österreichischer Sammler und Volkskundler. Er stammte aus einer reichen Linzer Familie, war aber selbst nicht sehr erfolgreich. Er studierte nacheinander Jura, Medizin sowie Kunstgeschichte und Archäologie, brachte aber keinen dieser Studiengänge erfolgreich zum Abschluss. Er interessierte sich sehr für Volkskunde und Numismatik, betätigte sich als Kunsthändler, ehe er sich 1915 in München etablierte. Bei der Inflation nach dem 1. Weltkrieg verlor er einen Großteil seines Vermögens. 1928 übergab er seine Sammlungen der Stadt Linz und handelte sich dafür ein lebenslanges Wohnrecht sowie eine Leibrente aus. Dem Wiener Münzkabinett schenkte er seine Sammlung von Wallfahrtsmedaillen und Weihemünzen. Er war mit vielen Künstlern und Schriftstellern seiner Zeit befreundet, unter anderen mit Alfred Kubin und Fritz von Herzmanovsky-Orlandos, der ihn als einen kauzigen Sonderling schildert. Pachinger hinterließ eine Reihe wissenschaftlich wertvoller Forschungen zur Volkskunde. 1906 verfasste er ein Buch über "Die Mutterschaft in der Malerei und Graphik", auf das die Medaille möglicherweise anspielt. Wegen des Aufstiegs der Nationalsozialisten in Deutschland kehrte er nach Österreich zurück. Von seinen Sammlungen profitierten nicht nur Wien und Linz, sondern auch das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg sowie das Schweizer Volkskundemuseum in Basel.

Das alte Linzer Stadtwappen zeigt ein Stadttor mit Fallgitter und geöffneten Flügeltüren, darüber den rot-weiß-roten österreichischen Wappenschild, davor die Wellen der Donau und zwei Fische darin. Das Wappen von Oberösterreich besteht aus einem gespaltenen Schild, dessen linke Hälfte mit einem goldenen Adler gefüllt ist, die rechte aber mit senkrechten weiß-rot-weiß-roten Streifen.