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Vanitas. Versilberte Bronzemedaille 1905

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Personifikationen allgemein

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Losnummer 8481




Schätzpreis: 50,00 €
Zuschlag: 50,00 €


Vanitas.
Versilberte Bronzemedaille 1905, von Maximilian Dasio. Künstlermedaille "Vanitas". Geflügelte Löwensphinx, r. sitzend, hat ihre linke Vordertatze auf die Weltkugel gelegt, im Abschnitt links die Signatur D(asio)— am Rand in Umschrift HITL//Links von einem Podest mit Oberprofil, das auf einer Stufe steht, stützt eine nackte junge Frau, die mit ihrer Rechten selbstgefällig an ihr Haar greift, sich mit ihrem linken Unterarm auf die Oberfläche des Podests, auf dem VANI / TAS steht; ein ebenfalls nackter junger Mann mit Flügeln, der rechts von dem Podest steht, stützt sich mit seinem linken Ellbogen auf diesem auf und hält der jungen Frau mit seiner Rechten einen Spiegel vor; im Abschnitt DASIO P(i)CT(or) FEC(it) MDCCCCV. 50,27 mm; 41,61 g. Heidemann 1998, 363 Nr. 1286; Weber 1985, 106 Nr. 158.


Vorzüglich

Exemplar der Auktion Heidelberger Münzhandlung, Herbert Grün 48, Heidelberg 2007, Nr. 3499.

Die Sphinx dürfte in diesem Fall etwas Bedrohliches evozieren; sie gilt in der griechischen Mythologie als Urheber von Tod und Verderben, war sie doch die Tochter der Ungeheuer Typhon und Echidna; Geschwister von ihr waren die Hydra, die Chimaira und der Kerberos. Wer ihre Rätsel nicht lösen konnte, wurde von ihr erwürgt und dann verschlungen. Das griechische Wort Sphinx bedeutet nämlich "Würgerin". Die Personifikation der Vanitas verkörpert die Vergänglichkeit alles Irdischen, und bezeichnet somit nichtige Eitelkeit. Alles in der Welt ist dem Vergehen geweiht, insbesondere die Schönheit. So wird der Frau Welt – einer Personifikation der Sinnenfreude und weltlicher Schönheit - in der Literatur wie auch in der bildenden Kunst der Spiegel vorgehalten. Gedichte von Walther von der Vogelweide beginnen mit der Anrede an die Frau Welt; vgl. S. Ley, Frau Welt – eine motivgenetische Studie, München 2004.