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Großherzoglich Oldenburgischer Haus- und Verdienst-Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig. Allgemeines Ehrenzeichen I. Klasse mit der Krone (ab 1856), 1. Ausführung (mit großer Krone auf dem Revers-Wappen), wohl aus der ersten Anfertigungsserie der

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, SAMMLUNG HERZOGTUM UND GROSSHERZOGTUM OLDENBURG VON FRIEDHELM BEYREISS (†)

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Losnummer 195




Schätzpreis: 500,00 €
Zuschlag: 750,00 €


Großherzoglich Oldenburgischer Haus- und Verdienst-Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig. Allgemeines Ehrenzeichen I. Klasse mit der Krone (ab 1856), 1. Ausführung (mit großer Krone auf dem Revers-Wappen), wohl aus der ersten Anfertigungsserie der Firma Hossauer aus dem Jahr 1856, Bronze hohl gefertigt (!) und vergoldet, mit späterem Bandabschnitt, im originalen, alten Verleihungsetui. BWK2 88; BYO 11.1; OEK19 1525.


RRR 1, II

In dieser wohl ersten Anfertigung von allergrößter Seltenheit!

Laut Beyreiß (in BYO S. 29 f.) wurden zwischen 1856 und 1911 insgesamt nur 110 Allgemeine Ehrenzeichen I. Klasse mit der Krone bzw. Ehrenkreuze I. Klasse mit der Krone geliefert, wobei jedoch die diesbezüglichen Unterlagen für die Jahre 1863, 1864, 1907 und 1909 fehlen. Für 1856 gibt er an (S. 75), daß Hossauer nur 12 Exemplare dieses Kreuzes geliefert hat.

Laut Klietmann und Neubecker (in KOL3 S. 24) wurden zwischen 1856 und 1918 insgesamt 239 Allgemeine Ehrenzeichen I. Klasse mit der Krone bzw. Ehrenkreuze I. Klasse mit der Krone verliehen (davon 9 im Jahre 1918), von deren Inhabern 1919 noch ca. 109 am Leben waren.

Zusammen mit dem Haus- und Verdienstorden stiftete Großherzog Paul Friedrich August (I.) von Oldenburg (1783-1853, reg. seit 1829) mit großherzoglichem Dekret vom 27. November 1838 auch das affiliierte dreistufige (I. Klasse in Gold, II. Klasse in Silber und III. Klasse in Eisen) Allgemeine Ehrenzeichen. Nach Beyreiß (in BYO S. 27) fertigte die Firma Georg Hossauer in Berlin 1839 (bis 1858) die ersten Exemplare.

Am 11. Februar 1856 stiftete Großherzog Nicolaus Friedrich Peter II. (1827-1900. reg. seit 1853) die Schwerter und die Schwerter am Ring auch für das Allgemeine Ehrenzeichen sowie die Krone zum Allgemeinen Ehrenzeichen I. Klasse. Ab einem unbekannten Zeitpunkt wurde die Gestaltung des Ehrenzeichens geändert. Bisher begann die Medaillon-Umschrift auf dem Avers-Medaillon oben und der Wappenmantel der Rückseite wurde von einer größeren Krone überhöht (1. Ausführung); nun begann die Medaillon-Umschrift unten, und über dem Wappenmantel war eine kleinere Krone zu sehen (2. Ausführung). Bei den Exemplaren der 1. Ausführung des Kreuzes mit der Krone verfügt der Reichsapfel der Krone über kein aufgesetztes Kreuzchen.

Laut Beyreiß (in BYO S. 16 und 75 ff.) lieferte ab 1856 die Firma Georg Knauer in Hannover Allgemeine Ehrenzeichen an die Ordenskanzlei, von 1859 bis 1862 die Firma Sy & Wagner in Berlin und 1854 bis 1870 die Firma Bernhard Dietrich in Altenburg, 1878 Wagner & Sohn in Berlin. Ab 1884 können Lieferungen von W. Lameyer & Sohn in Hannover nachgewiesen werden und ab 1895 von der Firma Bernhard Knauer in Oldenburg.

Am 17. Januar 1883 wurde die Umbenennung des Allgemeinen Ehrenzeichens in Ehrenkreuz verfügt.

Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) erfolgte laut Beyreiß (in BYO S. 84) keine Verleihung des Ehrenkreuzes III. Klasse mit Schwertern.

Mit Datum vom 18. Februar 1910 stiftete Großherzog Friedrich August (1852-1931, reg. von 1900 bis 1918) die dreistufige (Gold, Silber und Bronze) affiliierte Verdienstmedaille. Die Stempel hierfür schnitt laut Beyreiß (in BYO S. 86) Emil Weigand von der Preußischen Münze in Berlin, die auch jene Stücke anfertigte, die über die Firma Bernhard Knauer in Oldenburg an die Ordenskanzlei ausgeliefert wurden. Allerdings ist diese Medaille bei Sommer in dessen Werk über Weigands Medaillenwerk (WIE) nicht aufgeführt.

Mit der Abdankung des Großherzogs am 11. November 1918 wurden auch die Verleihungen des Ehrenkreuzes und der Verdienstmedaille eingestellt.