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Orden des Ruhmes [نيشان الافتخار - Nischan al Iftikhar] (sogen. "Nischan Iftikhar-Orden"). 2. Modell (1843-1857, 1. Ausführung (mit Monogramm von Achmed I. Bey [أحمد – Ahmad] – 1843-1855), Kleinod der 1. Klasse des 1. Grades, tunesische Anfertigung,

ORDEN UND EHRENZEICHEN AUS ÜBERSEE
TUNESIEN, REGENTSCHAFT TUNIS (UNTER EINEM BEY - 1574-1957) - VON 1881 BIS 1956 FRANZÖSISCHES PROTEKTORAT

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Losnummer 1618




Schätzpreis: 5.000,00 €
Zuschlag: 8.500,00 €


Orden des Ruhmes [نيشان الافتخار - Nischan al Iftikhar] (sogen. "Nischan Iftikhar-Orden"). 2. Modell (1843-1857, 1. Ausführung (mit Monogramm von Achmed I. Bey [أحمد – Ahmad] – 1843-1855), Kleinod der 1. Klasse des 1. Grades, tunesische Anfertigung, 76,2 x 55,8 mm, Gold, teilweise feinst ziseliert, Silber, besetzt mit 69 Diamant-Rosen (auf Echtheit geprüft) von teilweise erheblicher Größe, eine fehlt, auf der Rückseite tunesische Herstellerpunze und Teile einer entfernten Broschierung, ohne Schulterband.


RRR 1, II

Kleinod von beachtlichem Ausmaß, von allergrößter Seltenheit in dieser Größe. Die echten Steine teilweise von erheblicher Größe.

Geschaffen "ad hoc" nach dem Vorbild des Osmanischen Ordens des Ruhms [Nişan-ı İftihar] (letzterer gestiftet 1831 [1247] von Sultan Mahmud II.), vergab Abu Alnakuba Mustafa al Hussaini Pascha Bey (1786-1837), 16. Bey und "Inhaber der Regentschaft" in Tunis, im Jahr 1836 an seinen außenpolitischen Berater, Giuseppe Conte Raffo (1795-1862), eine als "Orden des Ruhms" [Nischan al Iftikhar] bezeichnete Auszeichnung als Zeichen seiner besonderen Wertschätzung für die ihm und seiner Familie geleisteten Verdienste. Aufgrund eines sehr detailliert ausgeführten Gemäldes des Grafen, auf dem er alle seine Auszeichnungen trägt, ist man sehr genau über das Aussehen dieser Dekoration informiert, die offensichtlich kein weiteres Mal vergeben worden ist.

Die Dekoration bestand aus einem eiförmigen goldenen Medaillon mit der in Diamantrosen ausgelegten Namenschiffre des Familiennamens der Dynastie "al Hussaini", umgeben von Diamantrosen, von einem mit Diamantrosen besetzten Halbmond mit Stern überhöht, getragen an einer kleinen Kette mit einer sternförmigen Befestigung an der linken Brustoberseite (1. Modell).

Veranlaßt durch seinen persönlichen Adjutanten, dem aus dem Königreich Piemont-Sardinien stammenden Oberst Louis Calligaris (1808-1870), nahm Abu Abbas Achmed I. al Hussaini Pascha Bey (1806-1855), Nachfolger von Mustafa I. Bey, den Gedanken auf, eine eigene Auszeichnung zu schaffen, verwirklichte 1843 die Vorschläge seines Adjutanten, und stiftete eine zunächst vierstufige (1. Grad (unterteilt in 1. und 2. Klasse), 2. und 3. Grad, laut Calligaris/Schulze (in SZ0 S. 1116 f.); Höchste Klasse, 1. bis 3. Klasse laut Hugon (in HGN S. S. 95-120) Auszeichnung unter der Bezeichnung "Nischan al Iftikhar", wozu Calligaris auch das Reglement verfasste (2. Modell). In der Gestaltung lehnten sich die neuen Insignien des 2. und 3. Grades eng an die Dekoration des 1. Modells an, zeigten allerdings statt der Namenschiffre der Dynastie nunmehr die Namenschiffre des regierenden Beys Ahmed I. [أحمد - Ahmad] oder [أحمد باي - Ahmad Bey]. Für die Dekorationen des 1. Grades wurde eine jeweils sehr prunkvolle Gestaltung in Form einer Steckdekoration verwirklicht.

Ahmed I. Bey unterteilte auch 1846 den 3. Grad (laut Calligaris/Schulze) bzw. die 3. Klasse (laut Hugon) in zwei Stufen. Danach gab es (laut Calligaris/Schulze) einen 3. Grad 1. und einen 3. Grad 2. Klasse, bzw. (laut Hugon) eine 3. und eine 4. Klasse. Möglicherweise geschah diese weitere Unterteilung aus Anlaß eines Besuches von Ahmed I. Bey im gleichen Jahr in Frankreich, in dessen Verlauf laut Schulze Insignien von unterschiedlichem Wert "verteilt" worden seien.