Reinald von Dassel, 1159-1167. Obol (Hälbling), Köln. 0,53 g. Hävernick 500.

Reinald von Dassel, 1159-1167.
Obol (Hälbling), Köln. 0,53 g. Erzbischof thront v. v. mit Krummstab und Buch//Dreitürmiges Gebäude mit drei Toren.
Hävernick 500.

R Feine Patina, sehr schön

Exemplar der Slg. Schink, Auktion Frankfurter Münzhandlung 142, Frankfurt/Main 1994, Nr. 363.

Reinald von Dassel stammte aus einem Geschlecht, das enge Beziehungen zu den Mainzer Erzbischöfen pflegte. Seine kirchliche Laufbahn begann Reinald in Hildesheim, dem er lange Zeit verbunden blieb. Das Amt des Propstes erhielt er in Hildesheim, in Goslar, in Münster, in Maastricht und in Xanten. 1156 folgte der Ruf in die Reichskanzlei Kaiser Friedrichs I. Barbarossa. 1158 bereitete er den kaiserlichen Italienzug vor. Im gleichen Jahr wurde der Kölner Erzbischofsstuhl vakant und Barbarossa setzte sich energisch für Reinald von Dassel ein. Rainald wurde in Abwesenheit zum Erzbischof gewählt, während er sich im Feldlager vor Mailand aufhielt. Nach dem Tode des Papstes Hadrian IV. wurden zwei päpstliche Nachfolger gewählt – ein Schisma. Reinald unterstützte den kaiserfreundlichen Kandidaten Paschalis III. gegen Alexander III. und versuchte vergeblich, Unterstützung für diesen in Frankreich und England zu erreichen. Zudem erwirkte er die Heiligsprechung Karls des Großen, die allerdings nur von Paschalis III. anerkannt wurde. Im Konflikt mit Mailand eroberte und zerstörte er die Stadt 1162, mit der Kriegsbeute stattete er sein Bistum aus. So gelangten die Gebeine der Heiligen Drei Könige 1164 nach Köln, was der Stadt einen jahrhundertelangen Pilgerstrom bescherte und bis heute zu den Attraktionen der Stadt am Rhein zählt. 1167 gelang es Reinald zusammen mit Erzbischof Christian von Mainz, ein römisches Heer zu schlagen und die Stadt zu belagern. Kurz darauf starb er jedoch an einer Seuche.