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Maximilian I., 1598-1651. Goldene Gußmedaille 1603, Habich II, 2, 3627; Witt. 777; Spezialsammlung Bayern (Auktion Künker 108) 56 (dieses Exemplar).

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BAYERN, HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH

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Losnummer 7704




Schätzpreis: 7.500,00 €
Zuschlag: 9.000,00 €


Maximilian I. 1598-1651.
Goldene Gußmedaille 1603, unsigniert, von einem Münchener Meister. Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegter Kette des Ordens vom Goldenen Vlies//Mit dem Herzogshut bedecktes, vierfeldiges Wappen (Bayern/Pfalz), zu den Seiten Engelsfiguren, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies halten, oben die Jahreszahl ÛÙ D Ú - C Ü III Û. 31,55 mm; 17,47 g.
Habich II, 2, 3627; Witt. 777; Spezialsammlung Bayern (Auktion Künker 108) 56 (dieses Exemplar).

GOLD. RR Vorzüglicher Originalguß

Exemplar der Spezialsammlung Bayern und das Haus Wittelsbach, Auktion Fritz Rudolf Künker 108, Osnabrück 2006, Nr. 56.

Maximilian, geb. am 17.4.1573 in München, wurde von seinem Vater Wilhelm V. dem Frommen, schon 1594 an der Regierung beteiligt und übernahm sie nach der Abdankung seines Vaters vollständig am 4. Februar 1598. Es gelang dem begabten Herzog, die von seinem kunstliebenden Vater und Großvater übernommenen völlig zerrütteten Finanzverhältnisse in relativ kurzer Zeit zu konsolidieren. Maximilian führte in diesem Zusammenhang grundlegende Staats- und Verwaltungsreformen durch, wie z. B. die Festlegung von Gesetzen im "Codex Maximilianeus", der bis zum Ende des Alten Reiches das bayerische Staatsgrundgesetz war. Als führender katholischer Reichsfürst gründete er 1609 die Katholische Liga als Antwort auf die im Vorjahr gebildete protestantische Union. Auch wenn die Durchsetzung der katholischen Sache zu seinen zentralen Zielen gehörte, verfolgte Maximilian in erster Linie die bayerischen Interessen, wie er beispielsweise mit der Gefangennahme des gegen Bayern aggressiven Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau im Jahr 1611 unter Beweis stellte. Im beginnenden Dreißigjährigen Krieg stellte er sich im Münchener Vertrag vom 8. Oktober 1619 trotz der grundsätzlichen Konkurrenz zu den Habsburgern auf die Seite Kaiser Ferdinands II. An der Niederwerfung des böhmischen Aufstandes und am Sieg über den böhmischen Winterkönig Friedrich V. von der Pfalz, ebenfalls ein Wittelsbacher, hatte Maximilian entscheidenden Anteil. Dies war nicht nur ein enormer Fortschritt für die katholische Partei, sondern brachte auch Maximilian und Bayern einen bedeutenden Vorteil: Am 25. Februar 1623 verlieh Kaiser Ferdinand II. die dem Pfälzer aberkannte Kurwürde und das Reichserztruchseßamt an den bayerischen Herzog. Im Jahr 1628 erhielt Kurfürst Maximilian I. der sich immer stärker in der Reichspolitik engagierte, die Oberpfalz. Trotz massiver Neutralitätsbemühungen konnte der Kurfürst 1632 die Besetzung durch Schweden nicht verhindern. Nach zahlreichen bayerischen Vorverhandlungen, vor allem mit Frankreich, gelang es Maximilian, im Westfälischen Frieden 1648 seine wesentlichen Ziele durchzusetzen. Nach 54 Jahren Regierungszeit, der längsten aller bayerischen Herrscher, starb Kurfürst Maximilian I. neben Ludwig I. wohl der bedeutendste bayerische Landesherr, am 27.9.1651 im Alter von 78 Jahren in Ingolstadt.