Teaserbild
Trennline

L. & L. HAMBURGER, Auktion [10] vom 1.6.1896 u.f.T., Frankfurt/Main.

L. & L. HAMBURGER
Auktion [10] vom 1.6.1896 u.f.T., Frankfurt/Main.

Zurück zur Listenansicht
In Merkliste legen

Losnummer 3588




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 105,00 €


L. & L. HAMBURGER, Auktion [10] vom 1.6.1896 u.f.T. Frankfurt/Main.

Catalog [10] der Sammlung des Herrn Carl Kessler in Blankenburg, (reiche Serie Antike und Münzen der Harzgegend), der bedeutenden Münzsammlung und numism. Bibliothek des sel. Herrn Hugo Freiherrn von Donop in Weimar, Kgl. Preuss. Major, Kammerherr u. Oberhofmeister Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Grossherzogin von Sachsen (besonders reiche Lippe'sche u. Westphälische Serien), nebst den Sammlungen zweier Spezialisten in Frankfurt a. M. und Mannheim (Badenser, Schweizer, Elsässer u. Frankfurter Münzen u. Medaillen) und der kleinen Münzsammlung des Herrn L. A. F. in Warschau. 4 unpaginierte, 112 S. 1 Tf. 2758 Nrn. Orig.-Broschur.


Zu Carl bzw. Karl Kessler bzw. Keßler aus Blankenburg am Harz konnte höchst wenig in Erfahrung gebracht werden. Seine Sammlung wurde in diversen Teilen verteigert (L. & L. Hamburger, Auktion vom 1.6.1896 u.f.T. in Frankfurt am Main; Sally Rosenberg, Auktion vom 22.11.1909 u.f.T. in Hannover; Albert Riechmann & Co. Auktion vom 31.3.-4.4.1914 in Halle an der Saale; Kunst-Auktionshaus Math. Lempertz, Auktion vom 25.9.1934 in Köln - siehe hierzu auch unsere Kat. Nrn. 4532, 4386, 4130). Im "Handbuch des Kunstmarktes, Kunstadressbuch für das Deutsche Reich, Danzig und Deutsch-Österreich", hrsg. von der Antiqua Verlagsgesellschaft Hermann Kalkoff, Berlin 1926, findet sich auf S. 147 zu Blankenburg am Harz folgender Eintrag unter der Rubrik "Sammler und Bibliophilen": Keßler, Karl, Privatmann, Neue Halberstädter Straße 16. Wenn man davon ausgeht, dass sich alle dieser in einem Zeitraum von gut 38 Jahren versteigerten Sammlungspartien von ein und derselben Person zusammengetragen worden sind und nicht zumindest teilweise auf einen gleichnamigen Sohn übertragen worden sind, so ist daraus abzuleiten, dass der Betreffende nach einer recht langen Sammlertätigkeit (man berücksichtige dazu auch die gewisse Zeitspanne der Bildung der Kollektion) zwischen 1925/26 und vor September 1934 verstorben ist.

Freiherr Hugo Robert August von Donop (* 1840 in Detmold, Ó 1895 in St Blasien) stammte aus dem lippischen Adelsgeschlecht aus dem Hause Wöbbel. Er durchlief eine militärische Laufbahn, zunächst in der Königlich-Hannoverschen Armee, die mit der Niederlage und der anschließenden Einverleibung Hannovers durch Preußen zunächst für ihn endete, die er aber nach drei Monaten mit seinem Eintritt in die Armee des neuen Landesherrn wieder fortsetzen konnte. 1877 nahm er im Rang eines Majors Abschied vom Militär. Im Anschluss begab er als Kammerherr sich in die Dienste von Ihrer Durchlaucht Anna, der Gemahlin des Landgrafen Wilhelm von Hessen, für die er beis 1890 tätig war, um danach bis zu seinem Tode der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weinmar-Eisenach als Kammerherr und Oberhofmeister zu dienen. In seinen Mußestunden betätigte sich Freiherr von Donop u. a. als talentierter Laienzeichner, beschäftigte sich mit geschichtlichen Themen, der Genealogie und pflegte seine Münzensammlung.