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A. RIECHMANN & CO., Auktion 36 vom 15.6.1926 u.f.T., Halle/Saale.

A. RIECHMANN & CO.
Auktion 36 vom 15.6.1926 u.f.T., Halle/Saale.

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Losnummer 4412




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 65,00 €


A. RIECHMANN & CO. Auktion 36 vom 15.6.1926 u.f.T. Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXVI. Sammlung Gustav Strieboll: Schlesische Münzen und Medaillen. 6 unpaginierte, 138 S. 42 Tfn. 2467 Nrn. Halbpergamenteinband, wohl des 2. Drittels des 20. Jahrhunderts, der Rücken in feiner Kalligraphie beschrieben und die Deckel außen mit grünem Kleisterpapier bezogen.


Der Kaufmann Gustav Strieboll (* 1845, Ó nach Juni 1926) interessierte und engagierte sich zeitlebens für die Numismatik. Bereits als Schüler opferte er sein Taschengeld zum Aufbau seiner numismatischen Sammlung, die mit zunehmenden Jahren sich vermehrte und zu einer bedeutenden universellen Kollektion anwuchs. Nachdem er 1879 seinen Lebensmittelpunkt von seiner pommerschen Heimat nach Schlesien verlegt hatte, fokussierte er sein Erwerbungsstreben insbesondere auf schlesische Münzen und Medaillen. Seit den Achtziger Jahren beteiligte er sich mit großem Einsatz am numismatischen Versteigerungsgeschehen. So tätigte er umfangreiche Käufe an den Auktionen der Sammlungen Kuntze (1892), Pniower (1894), Korn (106) und Bensch (1910). Francesco und Ercole Gnecchi bescheinigten ihm im Jahre 1902 einen Bestand von rund 4000 schlesischen Münzen, etwa 2400 deutscher Kleinmünzen, 250 brandenbugischer und preußischer Medaillen sowie eine nennenswerte Menge zeitgenössicher französischer Medaillen und Plaketten (S. 188, Nr. 2024). Strieboll besaß eine Firma im mittelschlesischen Kurort Salzbrunn. Dieser war seitens der fürstlich-Pleissichen Brunnen- und Bade-Direktion der Versand des Heilwassers "Salzbrunner Oberbrunnen" übertragen worden, der nach Aussage einer vergleichenden Tabelle zwischen 1860 und 1908 steigende Nachfrage fand: während im Jahre 1860 120.495 Flaschen an auswärtige Käufer speditiert wurden, waren es 1880 bereits 250.981 und 688.381 im Jahre 1890. Ein stetig wachsender Absatz von mehr als 1 Million Flaschen pro Jahr wird seit 1895 dokumentiert und erreichte 1908 eine Stückzahl von 1.317.842 Flaschen (Fürstliche Brunnen- und Bade-Direktion, Bad Salzbrunn [Hrsg.], Bad Salzbrunn in Schlesien, Nachweis über die Kur- und Ortsverhältnisse. Saison 1909, o. O. o.J. [1908/1909], S. 40). Strieboll war Mitglied der Vereinigten Johannisloge zu Breslau (Mitglieder-Verzeichniss der unter der Constitution der Höchstleuchtenden Hochwürdigsten Grossen Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin arbeitenden, gesetzmässigen, verbesserten und vollkommen Vereinigten Johannis-Loge genannt zu den 3 Todtengerippen, zur Säule und zur Glocke zu Breslau. Bei der Feier ihres 158. Stiftungsfestes am 13. Mai 1898, S. 21, Matrikel-Nr. 966). Als Mitglied und zeitweise auch Vorstandsmitglied des Vereins für das Museum Schlesischer Altertümer engagierte er sich auch ehrenamtlich um die Ordnung und Verwaltung der vorgeschichtlichen Exponate sowie der numismatischen Sammlung dieser Institution, deren Bestand er auch durch Spenden diverser Objekte bereicherte und in der Museums-Deputation als Stellvertreter des leitenden Museumsdirektors Dr. Hans Seger fungierte (Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift, Zeitschrift des Vereins für das Museum Schlesischer Altertümer Neue Folge Band 1, 1900, zugleich Jahrbuch des Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer 1. Band, 1900, S. 42, 218, 228, 236, 239, 243, 252).