Teaserbild
Trennline

H. S. ROSENBERG, Auktion [3] vom 5.11.1900 u.f.T., Hannover.

H. S. ROSENBERG
Auktion [3] vom 5.11.1900 u.f.T., Hannover.

Zurück zur Listenansicht
In Merkliste legen

Losnummer 4491




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 85,00 €


H. S. ROSENBERG, Auktion [3] vom 5.11.1900 u.f.T. Hannover.

Auctions-Catalog [3]. Inhalt: I. Die Sammlung des Herrn Robert Bohlmann, Braunschweig: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg, Hannover etc. II. Der Thalerfund von Minden i. W. III. Münzen u. Medaillen verschiedener Länder aus anderem Besitz. IV. Numismatische Bücher. 4 unpaginierte, 113 S. 12 Abb. im Text, 2 Tfn. 2378 Nrn. Das vordere und hintere Deckblatt der Orig.-Broschur sind mit eingebunden. Braunes Bibliotheks-Ganzleinen.


Robert Bohlmann (* 1854 in Gandersheim, Ó 1944 in Braunschweig) hatte in seiner Geburtsstadt 1869 bis 1873 eine Lehre bei einem Apotheker absolviert und arbeitete in den folgenden Jahren in Eisleben, Bielefeld, Freiburg im Breisgau und auch nach seiner Rückehr nach Gandersheim als Apothekergehilfe (Georg Edmund Dann [Bearb.], Die Schelenz-Stiftung. Festschrift zum 80. Geburtstage von Josef Anton Häfliger am 29. Mai 1953. Eutin 1953, S. 70). Von 1876 bis 1878 studierte er Pharmazie an der Polytechnischen Schule in Braunschweig. 1889 erwarb er die in seinem Studienort befindliche Hagenmarkt Apotheke und übernahm 1894 selbst die Leitung dieser Arzneimittelhandlung. Seine im Auktionskatalog in 1430 Positionen erfasste umfangreiche numismatische Sammlung, deren Grundstock er gemäß des von H. S. Rosenberg erstellten Vorworts "schon vor langen Jahren ... gelegt" hatte, beinhaltete ausschließlich Münzen der braunschweig-lüneburgischen Herzogtümer, der Königreiche Hannover und Westfalen sowie Medaillen, die Bezug zu diesen Herrschaftsbereichen aufweisen. Seit etwa 1900 kreierte er zudem eine Kollektion von historischen Objekten aus der Arbeitswelt des Apothekers, die er schließlich dem braunschweigischen Vaterländischen Museum (heute: Braunschweigisches Landesmuseum) übergab. Bohlman gehörte zeitweise dem Stiftungsrat dieser Einrichtung an und übernahm während des Ersten Weltkrieges deren Leitung (Jens Hoppe, Jüdische Geschichte und Kultur in Museen. Zur nichtjüdischen Museologie des Jüdischen in Deutschland, Münster/New York/Berlin/München 2002, S. 92). Er betreute auch die historische Waffensammlung des Museums und erstellte diverse geschichtlich orientierte waffenkundliche Artikel, überwiegend im Organ des Vereins für Historische Waffenkunde, der "Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde".

Der Mindener Schatzfund (Kat.-Nr. 1431-1707) wurde 1898 bei Ausschachtungsarbeiten zu einem Neubau in der Ritterstraße in 1 Meter Tiefe entdeckt. Wenngleich das nach 1632 verborgene Depot 923 Sibermünzen (größtenteils Taler, aber auch deren Teilstücke und kleinere Nominale) im Gesamtgewicht von 12,96 kg beinhaltete, so können unter Einbeziehung der Auflistung des Rosenberg'schen Auktionskatalogs und anderer Belege lediglich 317 Stücke ermittelt werden (Peter Ilisch [Hrsg.], Münzfunde in Ostwestfalen: Mittelalter und Neuzeit, Münster 1992, S 77-80, dort auch Angaben der früheren Literatur).

Das auf dem Rücken des Einbands eingeprägte Supralibros beinhaltet das Monogramm des Archäologen, Numismatikers, Münzenhändlers und langjährigen Inhabers der Firma "Münchener Numismatisches Antiquariat", Dr. Efrem Marcel Pegan (* 1932 in Slowenien).

Auf dem vorderen Deckblatt die längsovale Besitzerstempelung ALB. USTER, ebenfalls auf der Titelseite, dort mit der handschriftlich aufgebrachten Kennzahl No. 66 A. Albert Uster ist für das Jahr 1894 als Mitglied des Philatelisten-Vereins Luzern mit der Adresse Luzern Hofgasse 14 nachweisbar (Verzeichnis der dem Verbande Schweiz. Philatelisten-Vereine angehörige Mitglieder. Beilage zu Nr. 2 der "Schweizer-Briefmarken-Zeitung" VII, 1894, Basel 1894, S. 21). Im Jahre 1919 trat er in die Schweizerische Numismatische Gesellschaft ein (Revue suisse de numismatique 22, 1920, S. 353). In der in dieser Quelle aufgeführten Mitgliederliste ist er dort mit der Berufsbezeichnung ménacien (Mechaniker) und wohnhaft in "Luzern, Wegstraße" notiert.