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SALLY ROSENBERG, Auktion [46] vom 11.8.1919 u.f.T., Frankfurt/Main.

SALLY ROSENBERG
Auktion [46] vom 11.8.1919 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 4551




Schätzpreis: 10,00 €
Mindestgebot: 8,00 €


SALLY ROSENBERG, Auktion [46] vom 11.8.1919 u.f.T. Frankfurt/Main.

Auktions-Katalog [46]. I. Sammlung des Herrn Geheimrat Professor Dr. Helferich-Eisenach: Marine-Medaillen. II. Münzen u. Medaillen verschiedener Länder, darunter viele deutsche Taler in schöner Erhaltung, Freimaurer-Medaillen, neuere Taler, Doppeltaler usw. Reichsmünzen. 104 S. 1690 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag mit Defekten unten und oben im Bereich des Rückens sowie an den Rändern der Deckel.


Heinrich Helferich (* 1851 in Tübingen, Ó 1945 in Eisenach) war Sohn des Wirtschaftswissenschaftlers und akademischen Lehrers Johann [Alphons Renatus] von Helferich (* 1817 im schweizerischen Neuchâtel, Ó 1882 in München) und ein Neffe des Historikers Leopold von Ranke (* 1795, Ó 1886). Heinrich absolvierte ein Studium der Medizin in München und Leipzig und wurde 1874 zum Dr. med. promoviert. Zunächst Assistenzarzt in Leipzig, trat er im Anschluss an seine Habilitation im Teilgebiet Chirurgie 1879 die Stelle als Direktor der selbständigen Chirurgischen Universitäts-Poliklinik in München an. In der bayerischen Hauptstadt lehrte er auch als chirurgischer Ausbilder für Militärärzte. 1885 erhielt er eine Berufung zum ordentlichen Professor an die Universität Greifswald, wurde im Folgejahr Mitglied der Leopoldina in Halle an der Saale und amtierte für das Jahr 1892/93 als Rektor seiner Universität. 1899 folgte er dem Ruf der Universität Kiel als Ordinarius und als Direktor ihrer chirurgischen Klinik. Seine Karriere kam zu einem abrupten Ende, als ihm 1907 dieses Amt entzogen wurde, da man ihm schwere Ausfälle und persönliche Verfehlungen infolge einer Neurasthenie ("nervöse Erschöpfung") attestiert hatte. Wenig später wurde ihm aus denselben Gründen auch seine Stellung als Marinegeneralarzt im Range eines Konteradmirals entzogen. Heinrich Helferich ließ sich in einer privaten Kuranstalt im thüringischen Eisenach behandeln und kehrte auch nach Abschluß dieses therapeutischen Aufenthalts nicht mehr nach Kiel zurück. Er nahm in der Lutherstadt seinen festen Wohnsitz und praktizierte dort hochgeachtet als Arzt und lebenslängliches Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie bis in hohe Alter "in voller Frische des Geistes" (Zeitschrift für Orthopädie und ihre Grenzgebiete 76, 1947, S. 135). In seinen freien Stunden widmete er sich hier seinen Sammlungen von Medaillen, Druckgraphiken und Handzeichnungen und engagierte sich auch für die sozialen und kulturellen Belange der Stadt. So gründete er 1921 eine Stiftung für Freistellen im städtischen Krankenhaus (http://www.archive-in-thueringen.de/de/findbuch/view/bestand/22918/systematik/42217). Den Großteil seiner numismatischen Sammlung hatte er bereits durch die Firma Sally Rosenberg am 9.3.1914 und folgende Tage versteigern lassen (siehe unsere Kat.-Nr. 4543).

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris von Reinhold Jordan (*1946 in Neustadt an der Aisch), dem ehemaligen Studiendirektor am Alexander von Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt, Sammler von Atlanten und numismatischen Objekten, Gründer der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt und Autor zahlreicher numismatischer Abhandlungen. Zu seinem 60. Geburtstags beauftragte die Schweinfurter Numismatische Gesellschaft Peter Götz Güttler mit dem Entwurf und der Fertigung einer Medaille. Die numismatische Bibliothek Reinhold Jordans war Bestandteil der Auktion 69 der Firma Solidus Numismatik vom 3.1.2021 in München.