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Johann Friedrich der Großmütige, 1532-1547. Silbergußmedaille o. J. (um 1532), Habich 1080; Slg. Lanna 874.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
SACHSEN, SACHSEN, KURFÜRSTENTUM

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Losnummer 296




Schätzpreis: 5.000,00 €
Zuschlag: 15.000,00 €


Johann Friedrich der Großmütige, 1532-1547.
Silbergußmedaille o. J. (um 1532), von M. Gebel. Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegter Kette//Dreifach behelmtes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild. 46,18 mm; 28,45 g.
Habich 1080; Slg. Lanna 874.

Von großer Seltenheit. Prachtvoller, scharfer, leicht retouchierter Originalguß mit schöner alter Patina, winz. Henkelspur, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Ästheten und Kunstfreundes.

Exemplar der Auktion Münzen und Medaillen AG 90, Basel 2000, Nr. 455.

Mit Expertise von Dr. Bernhard Schulte, Münzen und Medaillen AG, Basel.

Matthes Gebel gilt als der bekannteste Nürnberger Medaillenkünstler seiner Zeit. Er schuf zwischen 1526 und 1555 zahlreiche Porträtmedaillen von Privatpersonen, darunter viele bekannte Nürnberger Patrizier wie Alexander Imhoff, Christoph Kress von Kressenstein oder Raimund Fugger. Auch einige bekannte Herrscher ließen Schaumünzen mit ihren Porträts von Matthes Gebel anfertigen, so zum Beispiel Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen oder Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach. Gebel, der um 1500 geboren wurde, stammte selbst nicht aus Nürnberg, erhielt aber 1523 das Nürnberger Bürgerrecht. Seine Ausbildung scheint neben der Goldschmiedekunst auch die Bildhauerei umfasst zu haben, da er in den überlieferten Akten als solcher bezeichnet wird. Ein weiteres Zeugnis dafür sind die in Stein geschnitzten Modelle, die er für seine Medaillen anfertigte. Nach rund 30 Jahren großer Produktivität – allein bei Habich sind über 350 Medaillen verzeichnet – stellte Gebel seine Tätigkeit ohne bekannten Grund Mitte der 1550er Jahre ein. Er verstarb am 22. April 1574.