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FEUARDENT FRERES, Auktion vom 4.7.1921, Paris [Lemonnier, liquidateur-séquestre].

FEUARDENT FRERES
Auktion vom 4.7.1921, Paris [Lemonnier, liquidateur-séquestre].

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Losnummer 3392




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 675,00 €


FEUARDENT FRERES, Auktion vom 4.7.1921, Paris [Lemonnier, liquidateur-séquestre].
Vente de biens allemands ayant fait l’objet d’une mesure de séquestre de guerre. Collection Hirsch (seconde vente): Monnaies grecques, romaines et étrangères, médailles et plaquettes, bibliothèque numismatique et archéologique. 22 S. 129 Nrn. Sämtliche Zuschlagpreise sowie etliche Käufernamen sind handschriftlich in Bleistift beigeschrieben. Orig.-Broschur.


Der Historiker und Archäologe Dr. Jacob Hirsch (* 1874 in Altenkunstadt, gestorben 1955 in Paris) hatte vor 1898 eine Münzenhandlung in München gegründet und schon wenige Jahre später seine erste Auktion durchgeführt. Neben Münzen und Medaillen offerierte er seinen Kunden auch Objekte der Antike sowie Kunstgegenstände des Mittelalters, der Renaissance und späterer Epochen. Zusätzliche internationale Bekanntheit konnte er sich mit der Gründung einer Galerie in der Nähe der Place Vendôme in Paris verschaffen. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs veranlasste ihn zur Verlagerung seiner Hauptniederlassung nach Genf, wo er nun seine Firma Ars Classica gründete. 1920 erwarb er die Schweizerische Staatsbürgerschaft.
Im Zuge der Durchsetzung der französischen Reparationsforderungen an das Deutsche Reich erfolgten zu Beginn der Zwanziger Jahre einige Auktionen, an denen die Republik Frankreich auch Besitztümer von deutschen Privatpersonen versteigern ließ. Davon war auch Jacob Hirsch betroffen. Aus seinem Besitz wurden vom 30.6.-2.7.1921 in einer ebenfalls von Lemonnier als Zwangsversteigerer geleiteten Pariser Auktion archäologische Objekte und Kunstgegenstände vom Mittelalter bis zur Neuzeit veräußert, bei denen es sich wohl um die bereits während des Ersten Weltkrieges beschlagnahmte Lagerbestände der Pariser Galerie handeln dürfte. Die Bearbeitung dieses Auktionsgutes erfolgte ebenfalls durch die Feuardant Frères. Von der am am 4.7.1921 getätigten zweiten Zwangsversteigerung von Objekten aus dem Besitz von Jacob Hirsch kündet der hier vorliegende Katalog.

Auf dem Vorderdeckel die alte Stempelung REPERTOIRE No. mit den zugehörigen handschriftlichen Einträgen 57 und 7 sowie in Tinte die alte Besitzersignatur Feuardent. Die Vortitelseite trägt ebenfalls eine entsprechende Stempelung und Nummerierung.

Exemplar der Bibliothek Rollin-Feuardent, numismatique, archéologie et beaux-arts (Auktion Drouot estimations, Compagnie des Commissaires-Priseurs de Paris / Alain Weil [expert], Paris, 26.11.1991, Nr. 305). Somit dürften wohl auch die in Bleistift notierten handschriftlichen Einträge von einem Mitarbeiter des Hauses Rollin & Feuardent stammen.