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C. VAN PETEGHEM, Sammelband mit der kompletten Folge der Auktionskataloge der Sammlung Legras.

C. VAN PETEGHEM
Sammelband mit der kompletten Folge der Auktionskataloge der Sammlung Legras.

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Losnummer 4269




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 220,00 €


C. VAN PETEGHEM, Sammelband mit der kompletten Folge der Auktionskataloge der Sammlung Legras.

Beinhaltend: Auktion vom 6.-11.3.1882, Paris [Maurice Delestre / Félix Albinet]. [Collections Legras, première vente:] Catalogue des monnaies gauloises & françaises. XI S. (zuzüglich zweier vor dem Text bzw. zwischen S. VIII und IX mit eingebundenen Tfn. die eine mit dem Abbild einer Porträtdarstellung des Sammlers, die weitere mit Abb. einer Seite einer 1873 zum 70. Geburtstag dieses Sammlers herausgegebenen Medaille), 118 S. (inklusive 1 Doppel-Tf. am Schluss). 2410 Nrn. Auktion vom 22.-27.5.1882, Paris [Maurice Delestre / Félix Albinet]. [Collections Legras, deuxième vente:] Catalogue des monnaies étrangères & obsidionnales. (Anknüpfend an die Paginierung der 1. Partie:) S. 119-234. 2230 Nrn. Auktion vom 11.-15.12.1882, Paris [Maurice Delestre / Félix Albinet]. [Collections Legras, troisième vente:] Catalogue des monnaies étrangères & coloniales. (Anknüpfend an die Paginierung der 2. Partie:) S. 237-360, 2 Tfn. 580 Nrn. Auktion vom 19.-23.2.1883, Paris [Maurice Delestre / Félix Albinet]. [Collections Legras, quartrième vente:] Catalogue des jetons et médailles. (Anknüpfend an die Paginierung der 3. Partie:) S. 361-470. 1766 Nrn. Auktion vom 24.2.1883, Paris [Maurice Delestre / Félix Albinet]. [Collections Legras, cinquième vente:] Catalogue des assignats, timbres et gravures. S. 473-488. 125 Nrn. Die vorderen und hinteren Deckblätter der Orig-Broschuren der Kataloge der ersten und vierten Partie an ihren entsprechen Positionen mit eingebunden. Grüner Halbledereinband, wohl um 1900, mit goldgeprägtem Rücken, auf dem Ansatz des Lederbezugs am Vorderdeckel die Besitzerinitialen R. V. [René Varaldi], außen bezogen mit hellgrün und schwarzgrün marmoriertem Achatmarmorpapier, innen mit blaugrundigem, von schwarzen Schlieren durchzogenen Marmorpapier. Im Katalog der ersten Partie sind in Tinte von alter Hand sämtliche Zuschlagpreise den jeweiligen Positionen beigeschrieben, die Ergebnislisten der übrigen Auktionen sind am Schluss der jeweiligen Kataloge mit eingebunden worden.


Pierre-Edouard Legras (* 1803 in Paris, Ó 1881 ebendort) hatte schon in jungen Jahren ein lebhaftes Interesse an der Geschichte entwickelt, doch er konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht die elterliche Buchhandlung übernehmen. Er machte daher eine Ausbildung in der Herstellung und dem Verkauf von Manufakturwaren. Schon in seiner Lehrzeit kam er über die Verbuchungen der Bargeldeinnahmen seines Arbeitgebers mit dem damals in die Hauptstadt des napoleonischen Kaiserreichs gelangten vielfältigen in- und ausländischen Währungen und Geldsorten in Berührung, die ihn so faszinierten, dass er sich seinen Lohn zum Teil in jenen Münzen auszahlen ließ die er zuvor aus der Masse der Einnahmen ausgesondert hatte, da sie ihm besonders interessant schienen. So legte er die Grundlage für seine Sammlung, die er fortan auch durch weitere Erwerbungen ergänzte. Später machte er sich selbständig und gründete in seiner Heimatstadt ein Handelshaus, das bald florierte und ihn wohlhabend machte. Aufgrund seiner vermehrten finanziellen Ressourcen konnte er auch seine numismatische Kollektion weiter wachsen lassen. Seine Erfahrungen während der Tumulte der Märzrevolution bewegten ihn dazu, sich allmählich aus dem Geschäftsleben zurückzuziehen und sich als Privatier auch in weitere numismatischen Themenfelder neu einzuarbeiten. Zur Bestimmung seiner kleinen Gruppe von chinesischen Münzen arbeitete er sich in die Geschichte und mit Hilfe eines Wörterbuchs in die Schriftsprache jenes asiatischen Landes ein und bewegte sich auch fortan auf jenem numismatischen Terrain. Legras widmete sich auch den reichen Themenfeldern der Jetons und Méreaux. Seine hochbedeutende Sammlung von Jetons verkaufte er später seiner Heimatstadt, doch wurde diese Kollektion tragischerweise bereits 1871 infolge einer kampfbedingten Explosion in den letzten Tage der Pariser Kommune vollständig vernichtet. Doch seine Leidenschaft für die Numismatik und das Sammeln blieb ihm bis zu seinem Tode erhalten, und er war gern bereit, den numismatisch Interessierten und Forschenden in seinem Pariser Domizil seine umfangreiche und vielseitige Sammlung zu präsentieren. Der 1865 gegründeten Société française de numismatique et d'archéologie und der 1841 fundierten Société royale de numismatique de Belgique galt er aufgrund seiner Kenntnisse und langen sammlerischen Erfahrung als hochgeschätztes Mitglied.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das von Gustave-Emile-Henri Revellat, Paris, geschaffene Exlibris für F.R. Varaldi, Cannes.