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SOTHEBY, WILKINSON & HODGE, Sammelband der Kataloge der Sammlung Montagu, London 1896-1897.

NUMISMATISCHE LITERATUR
WILKINSON & HODGE, Sammelband der Kataloge der Sammlung Montagu, London 1896-1897.

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Losnummer 4809




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 1.650,00 €


SOTHEBY, WILKINSON & HODGE, Sammelband der Kataloge der Sammlung Montagu, London 1896-1897.
Enthaltend: Auktion vom 23.-28.3.1896, London. The Montagu Collection of Coins: Catalogue of the Greek Series. IV, 106 S. 10 Tfn. 816 Nrn. Auktion vom 15.-19.3.1897, London. Catalogue of the Greek Series (Second and final portion) together with a small Series of Roman Silver & bronze Coins and Medallions. 4 unpaginierte, 103 S. 5 Tfn. Schwarzer Halbledereinband des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen, goldgeprägtem Rücken, 5 Bünden. Die Deckel außen bezogen mit blaugedrucktem, goldbestäubtem Marmorpapier. Sämtliche Ausruf- und Zuschlagpreise sind in beiden Katalogen von alter Hand in Tinte den jeweiligen Positionen beigeschrieben, zusätzlich sind im Katalog von 1897 auch die Namen der Käufer sowie die Gesamtzuschlagsumme notiert.


Hyman Montagu (* 1844, gestorben 1895 in London) stammte aus einer jüdischen Familie. Sein Vater trug zunächst den Nachnamen Moses, führte aber später die Namenform Montagu. Hyman absolvierte eine Ausbildung an der privaten City of London School, die einerseits Schülern auch nichtchristlicher Religionen ein Umfeld zum problemlosen Lernen bot, andererseits sowohl wissenschaftliche als auch praktische Themen in ihren breit angelegten Lehrplan integrierte. Seinen beruflichen Lebensweg schlug er als Auszubildender in einer Anwaltskanzlei ein und praktizierte dort nach seinem ausgezeichneten Studienabschluss eine Stellung als Jurist. Als Anwalt spezialisierte er sich auf das Insolvenzrecht. In frühen Jahren beschäftigte er sich mit naturkundlichen Themen und legte eine Kollektion von Kerbtierpräparaten an. Erst als er beruflich und wirtschaftlich auf festen Füßen stand, begann er um 1878 mit dem Aufbau einer numismatischen Sammlung. Zunächst konzentrierte er sich auf die englischen Münzen und Medaillen, ewarb aber auch solche der übrigen Münzstände Großbritannniens. 1882 wurde er in die Royal Numismatic Society aufgenommen, in der er von 1886 bis zu seinem Tode die Vizepräsidentschaft innehatte. Seit der Mitte der Achtziger Jahre veröffentlichte er auch einige Arbeiten zur englischen Münzkunde (The Copper, Tin, and Bronze Coinage, and Patterns for Coins of England from the Reign of Elizabeth to that of Queen Victoria, London 1885 [wiederaufgelegt London 1893]; Catalogue, with Illustrations, of a Collection of Milled English Coins Dating from the Reign of George I. to that of Queen Victoria, London 1890 sowie diverse kleinere Aufsätze zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Numismatik Englands). Im Katalog der 1887 in der Royal Albert Hall präsentierten anglo-jüdischen geschichtlichen Ausstellung verfasste er eine Passage betreffs jüdischer Münzen und Medaillen (Catalogue of the Anglo-Jewish Historical Exhibition, London, 1887, S. 207-214). Er wurde 1887 Fellow Society of Antiquaries und vor dem Jahre 1890 begann er seine sammlerischen Aktivitäten auf die griechische und römische Numismatik zu konzentrieren. Seit 1883 trennte er sich hauptsächlich über das Auktionshaus Sotheby, Wilkinson & Hodge von den Dubletten seiner umfangreichen Sammlungsteile und von den britischen Prägungen, um sich auf die Münzen der Antike zu spezialisieren. (Auflistung dieser Versteigerungen, siehe Harrington F. Manville, Bibliographical Dictionary of British and Irish Nunmismatics, London 2009, S. 189f.). Die erste Partie, von der er sicht trenne versteigerte Sotheby's am 21.-Mai 1883, freilich noch ohne Namensnennung des Sammlers. Partie 1890 veräußerte Montagu der Firma Spink und Son die Reihen seiner britischen Münzen aus der Regierungszeit von König George I. bis Königin Victoria. Nachdem er am 18.2.1895 einen frühen Tod erlitten hatte, wurden seine hinterlassenen angelsächsischen und englischen Serien sowie seine antiken griechischen Münzen ab November desselben Jahres über eine Zeitspanne von gut zweienhalb Jahren durch Sotheby, Wilkinson & Hodge versteigert. Lediglich die prächtigen römischen und byzantinischen Prägungen bekam die Firma Rollin et Feuardent zur Auktion in Paris eingeliefert. Eine verbliebene kleine Gruppe von Münzen aus dem Nachlass ihres Mannes lieferte Montagus Witwe bei Sotheby, Wilkinson & Hodge ein, deren Versteigerung am 27.7.1917 erfolgte.