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Goldmedaille 1557, Katz 551; Slg. Wilm. 1294 (dieses Exemplar); Fischer/Maué 5.002.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
ERZGEBIRGE

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Losnummer 6060




Schätzpreis: 17.500,00 €
Zuschlag: 17.000,00 €


Goldmedaille 1557, unsigniert, vermutlich von Michael Hohenauer, auf den Sündenfall und die Auferstehung. Adam und Eva am Baum der Erkenntnis//Christus steht v. v. mit erhobener Rechten, in der Linken Kreuzfahne, im Hintergrund Sarkophag. 31,46 mm; 13,72 g.
Katz 551; Slg. Wilm. 1294 (dieses Exemplar); Fischer/Maué 5.002.

GOLD. Von größter Seltenheit. Originalprägung. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Goldpatina, vorzüglich

Exemplar der Slg. Wilmersdörffer, Auktion O. Helbing Nachf. 48, München 1925, Nr. 1294 (dort beschrieben als Exemplar aus der Sammlung Knoll).

Die abgekürzte Rückseiteninschrift der vorliegenden Medaille gibt einige Rätsel auf und ist in der numismatischen Forschung des öfteren mit dem Tod des Markgrafen Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach am 8. Januar 1557 in Pforzheim in Verbindung gebracht worden. So las man die Buchstaben und Zahlen zu den Seiten der Darstellung von Christi Auferstehung als AM – ZB / 15 – 57 und löste sie dementsprechend zu A[lbrecht] M[arkgraf] Z[U] B[RANDENBURG] 1557 auf (vgl. Wilmersdörffer 1884, S. 137 und Anm. Slg. Wilmersdörffer 1294). Diese Deutung ist aber wohl abzulehnen, da außer der Jahreszahl 1557 keine konkrete Verbindung zu Markgraf Albrecht besteht und das als Buchstabe gelesene „B“ mit großer Wahrscheinlichkeit die Ziffer „8“ ist. Demzufolge zog J. Erbstein, unter Berücksichtigung der auf der Vorderseite genannten Bibelstelle GENES[is] [Kapitel] 3, das M am Ende der Umschrift mit den Buchstaben im Feld zusammen und las M[atthäi] AM Z8 – also im 28. Kapitel des Matthäusevangeliums, wo im 6. Vers die Auferstehung Christi, allerdings mit anderem Wortlaut, geschildert wird. Auch vermutete J. Erbstein, es handele sich hierbei um eine Prägung im Umfeld der erzgebirgischen Medaillen, auf denen die biblischen Themen Sündenfall und Auferstehung häufig typologisch aufeinander bezogen werden. Dagegen würde allerdings sprechen, dass zwar verwilderte Legenden auf Medaillen des Erzgebirges vorkommen, Bibelzitate in der Regel aber korrekt wiedergegeben werden. Auch wurde die Medaille, von der V. Katz nur eine Beschreibung kannte, dem 1557 in Joachimsthal nachzuweisenden Medailleur Michael Hohenauer zugewiesen, was jedoch letztlich nicht zweifelsfrei bewiesen ist.

Erbstein, J. R.: Eine irrig auf den Tod des Markgrafen Albrecht (Alcibiades) von Brandenburg zu Culmbach bezogene Medaille, in: Blätter für Münzfreunde, Bd. 27, Nr. 174 (1891), Sp. 1648.
Fischer, D. / Maué H.: Die Medaillen der Hohenzollern in Franken, Nürnberg 2000, S. 273-274, Nr. 5.002.
Katz, V.: Die Erzgebirgische Prägemedaille des XVI. Jahrhunderts, Prag 1932, Nr. 551.
Wilmersdörffer, M.: Numismatische Miscellen, in: Mittheilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft, Band 3 (1884), S. 137.