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E. v. KRAKAU, Auktion [1] vom 15.2.1898 u.f.T., Hamburg.

E. v. KRAKAU
Auktion [1] vom 15.2.1898 u.f.T., Hamburg.

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Losnummer 4091




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 125,00 €


E. v. KRAKAU, Auktion [1] vom 15.2.1898 u.f.T. Hamburg.
Catalog der Sammlung Hamburgischer Münzen und Medaillen des verstorbenen Herrn C. J. L. Wiebke in Hamburg. 42 S. 917 Nrn. Orig.-Broschur. Die Orig.-Ergebnisliste ist lose beigefügt.


Die Initialen des Vornamens von C. J. L. Wiebke konnten nicht sicher aufgelöst werden, was dessen Identifizierung erschwert. Nach dem von Eugen von Krakau erstellten Vorwort des Auktionskataloges sei dieser bereits "seit einigen Jahren" tot und einer der "ältesten Sammler hamburgischer Münzen und Medaillen", dessen bedeutende Kollektion einen Bestand darstellte, der seit "der Auktion der Dr. Lappenberg'schen Sammlung" im Jahre 1866 nicht mehr versteigert worden sei. So wird sein Name auch unter den maßgeblichen Sammlern aufgelistet, die Cipriano Francisco Gaedechens in seinem Corpuswerk "Hamburgische Münzen und Medaillen" (Dritte Abtheilung, Hamburg 1876, S. 6) vorlegt. Nach einer anderen Quelle soll C. J. L. Wiebke Anfang 1897 verstorben sein, eine durchaus prominete Sammlung von Vogelpräparaten aufgebaut haben, die er seit den 1880er Jahren unter Mitwirkung seiner Söhne Paul [M.] und Anton vermehrt hatte (Hein van Grouw, History of the extant museum specimens of the Faroese white-speckled-raven, in: Archives of Natural History, April 2015, S. 37). Beide Brüder waren 1880 dem Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg beigetreten und sind seitdem in den Abhandlungen dieses Clubs als Mitglieder aufgeführt, Paul wurde sogleich als Archivar in den Vorstand aufgenommen. Hein van Grow schildert uns auch weitere Details, aus denen sich auch der Grund für die rasche Auflösung der von C. J. L. Wiebe hinterlassenen Münzensammlung ergeben dürfte. Demzufolge erbte der Sohn Paul nach dem Tode des Vaters sowohl dessen Unternehmen als auch dessen ornithologische Kollektion. Zu der numismatischen Sammlung des Vaters findet sich kein Hinweis in der einzig auf die Vogelkunde fokussierten Darstellung van Grows, doch vermittelt sie Hinweise auf den Umstand, weshalb dieser Bestand der Münzen- und Medaillensammlung schon bald im Februar 1898 unter den Hammer kam. Die Auktion fiel in eine für die Familie Wiebke brisante Zeit, denn schon im April begingen sowohl Paul als auch seine Ehefrau im April 1898 Suizid aufgrund massiver wirtschaftlicher Schwierigkeiten, da die geerbte Firma bereits vor der Insolvenz stand. Dieses schwer angeschlagene Unternehmen sowie der Nachlass seines Vaters fielen nun Anton Wiebke zu. Um frische finanzielle Mittel zu generieren, gab er auch die ornithologische Sammlung zur Versteigerung frei. Zwei Auktionen wurden durchgeführt, die eine bereits im April 1898, die weitere im August desselben Jahres. Einer der bedeutenden Käufer dieser zoologischen Studienobjekte war der Bankier und Naturkundler Lionel Walter [Baron de] Rothschild (* 1868 in London, gestorben 1937 in Tring, Hertfordshire), dem Anton Wiebke zuvor vergebens den Komplettkauf der ornithologischen Sammlung offeriert hatte.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels dieses Sammelbandes das Exlibris von Domenico Rossi (hier: ROSSI DOMENICO). Zu Rossi vgl. die biographischen Angaben bei unserer Kat.-Nr. 3009.
Exemplar der Auktion Numismatica Varesi 45, Pavia, 20.4.2005, Nr. 1226 ("Rarissimo").