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ADOLPH HESS NACHF., Auktion [101] vom 3.4.1905 u.f.T., Frankfurt/Main.

ADOLPH HESS NACHF.
Auktion [101] vom 3.4.1905 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3848




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 100,00 €


ADOLPH HESS NACHF. Auktion [101] vom 3.4.1905 u.f.T. Frankfurt/Main.
Griechische und römische Münzen. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. Samlungen der Herren Anton Widter, Wien und Geheimrath Müller, Berlin. 2 unpaginierte, 174 S. 5 Tfn. 3880 Nrn. Brauner Halbleineneinband mit Eckbezügen und Rückenetikett. Die Deckel außen bezogen mit Gutstavmarmorpapier. Die Orig.-Ergebnisliste am Schluss mit eingebunden, ferner sämtliche Zuschlagpreise von alter Hand den jeweiligen Positionen beigeschrieben.


Anton Widter (* 1809 in Wien, Ó 1887 ebendort) absolvierte als Sohn eines Mühlenbesitzers eine entsprechende handwerkliche Ausbildung, übernahm 1836 aber eine Funktion im Brauhaus eines Verwandten und widmete sich später als Privatier seinen sammlerischen Interessen. Seit 1846 sammelte er Fundstücke der Antike, darunter auch Münzen, die er auf seinen diversen Reisen auf den Balkan, später auch nach Italien, Böhmen und Bayern, aquirieren konnte. Seine Münzen und Medaillen erwarb er auch im Handel, so an der Auktion der Kollektion des Welzl von Wellenheim. Im Laufe der Zeit erweiterten sich seine Sammelgebiete und seine Bibliothek, hinzu kamen auch Wiener Porzellan, Kupferstiche, Waffen und insbesondere mittelalterliche und neuzeitliche Steinmetzarbeiten. Aus seinem sammlerischen Impetus erlernte und praktizierte er die Fotographie als dokumentarisches Mittel. Er erwarb die Mitgliedschaft im Altertumsverein, im Verein für Landeskunde von Niederösterreich und in der numismatischen Gesellschaft und hatte sich längst vom Autodidakten zu einem kenntnisreichen und anerkannten Forscher entwickelt. In seinem Haus in der Landstraßer Hauptstraße in Wien richtete er 1867 ein Lapidarium ein. Einen Teil dieser steinernen Exponate erwarb das Niederösterreichische Landesmuseum nach seinem Ableben, andere Fundstücke aus seiner archäologischen Kollektion hatte er bereits in jüngeren Jahren der antiken Abtheilung der Kunstsammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses überlassen. Für seine Verdienste erhielt er schon 1847 die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft und 1864 das goldene Verdienstkreuz mit der Krone.

Wenngleich der Katalogtitel nicht preisgibt, dass in dieser Auktion auch die "Sammlung des Herrn Nicola von Szallopek in Essegg" mit modernen "Medaillen österreichischer und französischer Meister" enthalten war, so ist hier auf S. 102-112 (Kat.-Nr. 2238-2440) dessen Kollektion auch unter seinem Namen ausgewiesen. Der in Esseg (Slavonien) Ansässige (Ó vor 1915) wird noch 1914 als Münzensammler aufgeführt (Joseph Zenker [Bearb.], Pantheon, Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler, Bibliotheken, Archive, Mussen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker. Ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt, Enzlingen am Neckar 1914, S. 133), in den zugehörigen Nachträgen und Berichtigungen ist er als verstorben ausgewiesen (Ebd. S. VII).