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ADOLPH E. CAHN, Auktion [13] vom 16.6.1903 u.f.T., Frankfurt/Main.

ADOLPH E. CAHN
Auktion [13] vom 16.6.1903 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3196




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 525,00 €


ADOLPH E. CAHN, Auktion [13] vom 16.6.1903 u.f.T. Frankfurt/Main.
[Katalog Nr. 13.] Münzen des deutschen Mittelalters (z.T. aus dem Besitz des Herrn Landgerichtsrat a. D. Herm. Dannenberg in Berlin): I. Denare der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit. II. Hervorragende Sammlung von Brakteaten. III. Sonstiges und späteres Mittelalter bis zur Reichsmünzordnung von 1559. 2 unpaginierte, 84 S. 3 Tfn. 1611 Nrn. Orig.-Broschur.


Friedrich Emil Hermann Dannenberg (* 1824 in Berlin, Ó 1905 in Obersalzbrunn) durchlief nach seinem Studium der Rechtswissenschaften eine solide Laufbahn an verschiedenen Berliner Gerichten: 1845 Auskultator am Kammergericht, 1847 Referendar, 1852 Gerichtsassesor, von 1859 an Richter am Stadtgericht, 1863 Stadtgerichtsrat, von 1879 bis zu seiner Pensionierung 1889 Landgerichtsrat an der Zivilkammer des Landgerichts I. Seinen beruflichen Pflichten ging er zwar vorschriftsmäßig nach, doch widmete er sich in seiner Freizeit indes mit viel größerer Intensität seiner Münzensammlung, die er seit seinem 14. Lebensjahr pflegte. Als Neunzehnjähriger zählte er 1843 zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Numismatischen Gesellschaft, der er seit 1878 als Präsident vorstand. Im Laufe seines Sammlerlebens konzentrierte er sich auf antike, insbesondere griechische Münzen, Prägungen des deutschen Mittelalters sowie auf Münzen und Medaillen vom 15. bis 17. Jahrhundert. Wenngleich er bereits im Jahre 1860 dem Münzkabinett der Königlichen Museen zu Berlin 1236 seiner griechischen Münzen verkauft und anno 1870 auch 3077 Mittelaltermünzen und schließlich 1892 abermals ca. 5000 mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen an diese Institution zu moderaten Preisen veräußert hatte, verfügte er auch weiterhin über eine Privatsammlung aus numismatischen Objekten, die er als Studien- und Forschungsquelle nutzte und durch weitere Erwerbungen vermehrte, aber daraus auch Partien wieder entnahm und in Auktionen versteigern ließ: Adolph Hess Nachf. Auktion vom 6.2.1899 und Adolph E. Cahn Auktion vom 16.6.1903. Eine Partie von Münzen aus seinem Nachlasss gelangten noch in die Auktion vom 2.3.1926 der Firma Adolph E. Cahn, freilich ohne Nennung des Besitzernamens. Hermann Dannebergs großer wissenschaftlicher Forschungsdrang und seiner hohen Produktivität als Autor verdanken wir mehrere grundlegende Monographien zur Numismatik, ein bis in unsere Tage gültiges Erbe.

Die "hervorragende Sammlung von Brakteaten" stammte aus dem Besitz von Rudolf Ritter Höfken von Hattigsheim (* 1861 in Wien, Ó 1921 ebenda), Wiener Regierungsrat und von 1902 bis 1913 Präsident des Clubs der Münz- und Medaillenfreunde bzw. der Österreichischen Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde. Er initiierte die von 1886-1906 bestehende Zeitschrift "Archiv für Brakteatenkunde" und war deren Herausgeber, der darin auch selbst diverse Rezensionen und Aufsätze veröffentlichte. Zwei weitere Partien der Mittelaltersammlung von Höfken gelangten ebenfalls durch die Firma Adolph E. Cahn zur Auflösung: in den Auktionen vom 5.11.1913 u.f.T. und vom 5.9.1921. Die Interessen des Sammlers von Höfken gingen aber über die Mittelalternumismatik hinaus, aus seiner Feder stammen das zweibändige Werk "Weihemünzen. Numismatische Beiträge zur Geschichte der Wallfahrtsorte und Bruderschaften" (Wien 1906 und 1918) sowie weitere Aufsätze zum Thema und der Aufsatz "Numismatische Denkmäler des Protestantismus in Österreich".