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SALLY ROSENBERG, Auktion [41] vom 19.11.1917 u.f.T., Frankfurt/Main.

SALLY ROSENBERG
Auktion [41] vom 19.11.1917 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 4546




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 24,00 €


SALLY ROSENBERG, Auktion [41] vom 19.11.1917 u.f.T. Frankfurt/Main.

Auktions-Katalog [41]. Inhalt: I. Pfälzische Münzen und Medaillen. II. Sammlung des Ó Herrn Hofrat H. Herz-Weilburg: Münzen und Medaillen von Nassau. III. Münzen und Medaillen von Waldeck. IV. Münzen und Medaillen verschiedener Länder, hauptsächlich Ausbeute- und Bergwerksmünzen und Medaillen. 2 unpaginierte, 119 S. 6 Tfn. 1497 Nrn. Schwarzer Halbledereinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken, die Deckel außen bezogen mit einem in blau, schwarz und graubeige marmoriertem, bedruckten Papier.


Die pfälzischen Münzen und Medaillen (Los-Nr. 1-591) stammten gemäß Detlef Tietjen aus der Sammlung "F. Deines". Fritz Deines ist für das Jahr 1914 als Sammler von kur-pfälzischen Münzen und Frankenthaler Porzellan bezeugt (Joseph Zenker [Bearb.], Pantheon, Adressbuch der Kunst-und Antiquitäten-Sammler und -Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker; ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt. Eßlingen a. N. 1914, S. 297). Eine Quelle aus dem Jahre 1926 weist indes "pfälzische Münzen und Neustädter Drucke" als seine Sammelgebiete aus (Antiqua-Verlagsgesellschaft Hermann Kalkoff, Handbuch des Kunstmarktes. Kunstadressbuch für das Deutsche Reich, Danzig und Deutsch-Österreich. Berlin 1926, S. 121). In den beiden genannten Quellen ist sein Wohnsitz im pfälzischen Neustadt an der Haardt, Schillerstraße 38a ausgewiesen. In der jüngeren Quelle wird er mit der Berufsbezeichnung "Prokurist" aufgeführt. Er war Mitglied der bayerischen Numismatischen Gesellschaft.

Hermann Herz (* 1870 in Weilburg an der Lahn, gestorben 1916 in Gießen), Bankier und Teilhaber der Handelsgesellschaft Hermann Herz in Weilburg, die u. a. seit 1876 das Dachschieferbergwerk Morgenstern in Oberbrechen betrieb (Hellmuth Gensicke/Egon Eichhorn, Geschichte von Oberbrechen, Brechen 1975, S. 440), Fürstlich Solms-Braunfelsischer Hofrat, ab 1901 Stadtverordneter in Weilburg, ab 1904 Mitglied der Handelskammer Limburg, Mitglied des Kuratoriums der Landwirtschaftsschule, Mitglied des Kriegervereins „Germania“ erhielt 1911 den Roten Adlerorden 4. Klasse, 1911-1915 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Oberlahnkreis, dort Mitglied des Finanzausschusses (https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/13443). Seine Spezialsammlung Nassau hat Sally Rosenberg im Versteigerungskatalog auf die Los-Nr. 592-870 verteilt.

Die unter den Los-Nr. 871-1091 anonym versteigerte Partie waldeckischer Prägungen weist Detlef Tietjen der Sammlung "Willy Kratz, Frankfurt" zu. Wilhelm Kratz (* um 1873, Ó 1945), 1914 wohnhaft in Sachsenhausen, Danneckerstraße 32, war ein Sammler von allem "auf Hessen und Waldeck Bezügliche[s], bes. Münzen, Porträts, Ansichten, Bücher, Fayencen und Porzellan" (Joseph Zenker [Hrsg.], Pantheon. Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsverein, Bücherliebhaber, Numismatiker. Ein Handbuch des Sammelwesens der ganzen Welt, Eßlingen a. N. 1914, S. 143). Sally Rosenberg hatte bereits in seiner Auktion vom 14.10.1912 und folgende Tage ohne Provenienzangabe eine beinahe 1100 Lose umfassende Partie hessischer Münzen und Medaillen vermarktet, die gemäß Detlev Tietjen ebenfalls einen Teil der Sammlung Kratz gebildet hat (siehe unsere Kat.-Nr. 4539). Wilhelm Kratz übernahm 1935 die Firma Ernst Kratz GmbH in Frankfurt (Dental echo Band 10, 1935, S. 380), die sich auf die Produktion chirurgischer Nadeln und Instrumente spezialisiert hatte. Er lebte später in Kronberg (Taunus) und besaß am Ende seines Lebens eine rund 800 Stück umfassende keramische Sammlung von insbesondere Frankfurter Fayencen. Diesen außergewöhnlichen Bestand verkaufte seiner Witwe im Jahre 1952 der Stadt Frankfurt am Main. Er befindet sich heute im Historischen Museum Frankfurt (https://historisches-museum-frankfurt.de/de/sammlermuseum/kratz).