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LEO HAMBURGER, Auktion [76] vom 19.10.1925 u.f.T., Frankfurt/Main.

LEO HAMBURGER
Auktion [76] vom 19.10.1925 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3648




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 800,00 €


LEO HAMBURGER, Auktion [76] vom 19.10.1925 u.f.T. Frankfurt/Main.

[Katalog 76.] Römische Münzen. Sammlung eines bekannten ausländischen Amateurs. 4 unpaginierte, 148 S. 71 Tfn. 2059 Nrn. Orig.-Broschur.


Diese umfangreiche und gepflegte Sammlung wird allgemein einem gewissen "Niklovitz" respektive "Niclovicz" oder aber "Niklovits" in Budapest zugeschrieben. In der Tat handelt es sich um Károly Niclovits (* 1886 in Tata, Ó 1960 in Budapest), einem der bedeutendsten ungarischen Münzensammler seiner Zeit. In seinen Zwanzigern diente er als Beamter der königlich-ungarischen Post. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs diente er in der k. u. k. Armee, wurde aber bereits im Januar 1915 infolge seines schlechten Gesundheitszustands aus dem militärischen Dienst entlassen. Eine zunächst als vorübergehend erachtete Pensionierung aus seinem Beamtenverhältnis blieb indes für die restlichen 45 Jahre seines Lebens bestehen. Sein staatliches Beamtenpensionsgeld und seine sammlerischen Verbindungen samt den daraus resultierenden Aktivitäten boten ihm die Möglichkeit seine sammlerischen Aktivitäten erheblich zu vermehren und eine der größten privaten numismatischen Kollektionen in Ungarn aufzubauen. Seine früh geknüpften Kontakte erweiterte er und nutzte angesichts der Fülle des in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen aus Privat- oder Adelsbesitz auf den Markt drängenden Materials, nicht nur die Bestände der eigenen Kollektion zu vermehren, sondern auch Münzen und Medaillen aus kommerziellen Erwägungen großen Sammlungen vollständig oder in bedeutenden Teilen anzukaufen oder an Münzenhändler und Auktionshäuser, wie z. B. an die Brüder Egger in Wien, zu vermitteln oder zu veräußern. Als Mitglied der Ungarischen, der Österreichischen und ebenfalls der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft sowie auch der Ungarischen Archäologischen Gesellschaft konnte er seine Netzwerke pflegen. Spätestens nach Gründung der Ungarischen Volksrepublik im Jahre 1949 änderte sich für Niklovits diese günstige Situation. So konnte er sich nicht mehr an Auktionen im Ausland beteiligen, und im eigenen Lande bestand für ihn lediglich die Möglichkeit, sich an den bescheidener ausfallenden Versteigerungen der Ungarischen Numismatischen Gesellschaft zu beteiligen. Nach seinem Tode gelangte seine 40.192 Stück umfassende numismatische Sammlung in den Besitz des Münzkabinetts des Ungarischen Nationalmuseums (https://hu.m.wikipedia.org/wiki/Niklovits_Károly).

Auf dem Vorderdeckel und auf dem Titelblatt eine bibliothekarische Stempelung mit beigefügter handschriftlicher Nr. 98.