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EDMUND RAPPAPORT, Auktion [9] vom 27.-28.9.1909, Berlin.

EDMUND RAPPAPORT
Auktion [9] vom 27.-28.9.1909, Berlin.

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Losnummer 4334




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 46,00 €


EDMUND RAPPAPORT, Auktion [9] vom 27.-28.9.1909, Berlin.
Auctions-Catalog [9]. I. Special-Sammlung Halberstädter, Quedlinburger und Regensteiner Münzen und Medaillen (XVI. Jahrhundert bis zur Neuzeit). II. Universal-Sammlung von Münzen und Medaillen des XVI. Jahrhunderts bis zur Neuzeit. III. Nachtrag. 56 S. 2 Tfn. 885 Nrn. Orig.-Broschur.


Detlef Tietjen führt "C. Schwanecke" als Besitzer der Sammlung Halberstadt, Quedlinburg und Regenstein an. Carl Schwanecke (* 1821 in Wernigerode, Ó 1916 in Oschersleben) musste aus gesundheitlichen Gründen eine Blechnerlehre abbrechen und gelangte auf diese Weise zum Beruf des Gärtners. Anfangs war er im Park des gräflich-stolbergischen Schlosses Wernigerode beschäftigt und durchstreifte in seiner Freizeit den Harz, um die Pflanzenwelt zu erkunden und pflanzliche Proben für seine botanische Sammlung zu finden. 1844 wechselte er nach Berlin, wo er sich um den Garten des Hofbuchdruckers und Verlegers Rudolf Ludwig Decker kümmerte. 1846 nahm er die Gelegenheit wahr, an einer Expedition nach Südamerika teilzunehmen. Wenngleich das ursprüngliche Vorhaben bald nach Ankunft aufgrund unzureichender finanzieller Mittel scheiterte und die Reisegruppe sich auflöste, fand Schwanecke auf Puerto Rico Unterkunft und Arbeit bei einem schweizerischstämmigen Landgutbesitzer. Hier hatte er zudem die Möglichkeit, die Insel zu erforschen und botanische Belegstücke auf diesen Streifzügen durch die Natur zu sammeln. 1850 bot sich ihm die Gelegenheit zur Rückkehr in sein Heimatland. Doch sank das Schiff auf der Fahrt. Schwanecke gelang als einzigem Überlebenden dieses Unglücks die Heimkehr, freilich unter Verlust seiner botanischen Sammlung. Nachdem er seine Arbeit im Wernigeroder Hofgarten wieder aufgenommen hatte, konnte er 1852 eine Gärtnerei in Oschersleben gründen. Dort beschäftigte er sich auch mit der Kultivierung und Zucht von Pflanzenarten und -varietäten. Insbesondere mit der Zucht und Vermehrung von Stiefmütterchensorten hatte er großen Erfolg und erfuhr damit sogar weltweite Beachtung (Jan-Peter Frahm/Jens Eggers, Lexikon deutschsprachiger Bryologen, Neubearbeitung Norderstedt 2001, S. 482). Seine auf Prägungen des östlichen Harzraumes ausgerichtete Kollektion von Münzen und Medaillen, die er "in einer mehrere Decennien umfassenden, eifrigen und zielbewussten Sammelthätigkeit" (E. Rappaport) aufgebaut hatte, ließ er noch zu Lebzeiten versteigern.