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A. RIECHMANN & CO., Auktion 39 vom 19.4.1928, Halle/Saale.

A. RIECHMANN & CO.
Auktion 39 vom 19.4.1928, Halle/Saale.

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Losnummer 4415




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 210,00 €


A. RIECHMANN & CO. Auktion 39 vom 19.4.1928, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXIX. Münzen des Mittelalters, darunter Der Brakteatenfund von Nordhausen, auch einige Siegelstempel und Siegel. 8 unpaginierte, 48 S. 17 Tfn. 674 Nrn. Schwarzer Halbleineneinband, wohl des dritten Fünftels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und handbeschriebenem Rückenschild. Die Deckel außen bezogen mit braunem lederartig beprägtem Papier.


In Nordhausen wurde 1911 ein mittelalterlicher Silberschatz von Arbeitern entdeckt, der weitgehend aus Brakteaten bestand, aber auch einige zweiseitige Pfennige und wenige Stücke Barrensilber enthielt. Die Finder händigten zwar die Masse dieses um das Jahr 1210 verborgenen Depots dem Grundbesitzer aus, eine kleine Gruppe von Brakteaten behielten sie aber ein. Der Berliner Münzenhändler Rudolf Kube erwarb dieses Konvolut und veräußerte es 1918 an das Königliche Münzkabinett Berlin. Die Dubletten aus diesem Konvolut gelangten mit einer Vielzahl weiterer überschüssiger Münzen des Münzkabinetts als Einlieferung in Kubes Auktion vom 11.3.1918 und folgende Tage. Die Firma A. Riechman & Co. konnte schließlich 1928 die im Besitz des Nordhausener Grundstückseigentümers befindlichen Stücke in ihrer Auktion positionieren und mit dem von Richard Gaettens bearbeiteten Katalog ein erstes ausführlicheres Zeugnis von diesem bedeutenden Schatz vorlegen. Die detaillierte Rekonstruktion sowie die wissenschaftliche monographische Publikation des Gesamtfundes, die 1929 im Verlag A. Riechmann & Co. erschien, besorgte der evangelische Theologe und Numismatiker Eberhard [Otto] Mertens (* 1895 in Stendal, Ó 1968 in Halle-Dölau), der im Erscheinungsjahr seines Werkes mit der Prokuristin der Firma A. Riechmann & Co. Erna Lorenz (* 1902 in Treuen, Ó 1984 in Freiburg im Breisgau), die Ehe schloss.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels und auf der Titelseite die Besitzerstempelung des Händlers HERMANN NAEGELE / AUGSBURG / MÜNZEN UND ANTIKEN, der in den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ein einschlägisches Geschäftslokal in der Metropole Bayerisch-Schwabens gründete, das bis heute besteht und von seinem Sohn weitergeführt wird. Ferner befindet sich auf der Titelseite eine große Stempelung in Form eines mit der rudolfinischen Krone überhöhten doppelköpfigen Adlers, in den Fängen ein Schwert und einen Reichsapfel haltend.