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SALLY ROSENBERG, Auktion 72 vom 11.7.1932, Frankfurt/Main.

SALLY ROSENBERG
Auktion 72 vom 11.7.1932, Frankfurt/Main.

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Losnummer 4576




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 55,00 €


SALLY ROSENBERG, Auktion 72 vom 11.7.1932, Frankfurt/Main.

Versteigerungs-Katalog Nr. 72. Griechische und römische Münzen. 80 S. 28 Tfn. 1677 Nrn. Strukturiertes Halbleinen.


Nach vorherrschender Auffasung ist der im hier offerierten Katalog erfasste Bestand von [Emil] Ernst [Alfred] Lejeune (* 1870 in Frankfurt am Main, Ó 1944 ebendort) aufgebaut worden, der, was die Numismatik betrift, "wohl bedeutendsten Frankfurter Sammlerpersönlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts" (Gisela Förschner, in: 75 Jahre Frankfurter Numismatische Gesellschaft, Frankfurt am Main 1981, S. 5). Er war Teilhaber der von seinem Vater gegründeten und nach diesem benannten Firma Eduard Lejeune, einer Bauholz- und Kohlenhandlung (Frankfurter Biographie 1, 1994, S. 451). In den Dreißiger Jahren betrieb Ernst Lejeune auch eine Staatliche Lotterie-Einnahmestelle. Im Jahre 1906 initiierte er gemeinsam mit Sally Rosenberg die Konstituierung der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft, zu deren Gründungsvorsitzender er gewählt wurde, in dieser Funktion ihr mehr als 20 Jahre diente und später zu deren Ehrenmitglied erhoben wurde. Einen Großteil der deutschen Münzen seiner Sammlung veräußerte er 1939 dem Historischen Museum Frankfurt, wodurch das Münzkabinett dieser Einrichtung den Rang eines der bedeutensten in Deutschland erlangte. Bereits 1905 hatte er sich von einer Serie von Reichsmünzen getrennt, die Sally Rosenberg ohne Nennung des Namens ihres Besitzers im Rahmen seiner Auktion vom 5.10.1905 in den Markt einfließen ließ. Auch die übrigen in der Lebzeit von Ernst Lejeune versteigerten Sammlungspartien erfolgten ohne Preisgabe des Sammlernamens. Wenige Jahre nach der Versteigerung der in dem hier offerierten Katalog verzeichneten antiken Münzen der Sammlung Lejeune gelangten in der Auktion vom 30.1.1934 und folgende Tage durch Sally Rosenberg eine Partie von deutschen Prägungen aus den Lejeune'schen Beständen, vornehmlich süddeutsche, einschließlich Doppeltaler, Doppelgulden und Taler des 19. Jahrhunderts unter den Hammer. Nach dem Ableben des Sammlers löste Dr. Busso Peus dessen numismatischen Nachlass im Zuge von vier Versteigerungen auf: Auktionen vom 9.11.1950 (numismatische Bibliothek), vom 15.3.1954 (Münzen des antiken Griechenland, Rom, Byzanz und der Merowinger), vom 14.6.1956 (Frankfurter Münzen und Medaillen) und vom 19.6.1961 (u. a. Westfalen, insbesondere Grafschaft Mark; Grafschaft Stolberg).