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ADOLPH E. CAHN, Auktion 86 vom 26.2.1935 u.f.T., Frankfurt/Main.

ADOLPH E. CAHN
Auktion 86 vom 26.2.1935 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3270




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 12,00 €


ADOLPH E. CAHN, Auktion 86 vom 26.2.1935 u.f.T. Frankfurt/Main.
Versteigerungs-Katalog No. 86. Die Sammlungen Willy Pieper, Soest Ó: Bedeutende Serien Rheinland und Westfalen, Nord- und Mitteldeutschland, Schraubmedaillen etc. Numismat. Bibliothek. - und Dr. Steger, Sieversdorf Ó: Taler und Großmünzen von Brandenburg, Römisch-deutsches Reich, Böhmen etc. in besonders guter Erhaltung. 112, 2 unpaginierte S. 8 Tfn. 2734 Nrn. Schätzpreisliste lose beigefügt. Orig.-Broschur. Der Rücken handschriftlich bezeichnet.


Der Soester Bauunternehmer Wilhelm (genannt Willi, respektive Willy) Pieper (*1871, Ó-1955) trat nicht nur als Sammler, Münzen- und Notgeldhändler sondern auch als numismatischer Autor in Erscheinung. Er hatte seine numismatischen Interessen bereits als Gymnasiast entwickelt, doch erst seit 1910 planmäßig eine Sammlung aufgebaut, bei der er sich insbesondere auf die Prägungen seiner Vaterstadt Soest und auf die Heimatregion Westfalen konzentrierte, aber auch den Münzen und Medaillen des Rheinlands einen gebührenden Platz einräumte. Er war 1913 Gründungsmitglied des Vereins westfälischer Münz- und Medaillenfreunde (1919/1920 Umbenennung in Verein westfälischer Münzfreunde und seit 1920 Verein der Münzfreunde für Westfalen und Nachbargebiete), wurde aber schon 1923 aus diesem Kreis ausgeschlossen, nachdem man ihm bereits im Jahr zuvor den Austritt nahegelegt hatte, da er nachweilich anderen Vereinsmitgliedern Fälschungen veräußert hatte und auch Soester Notmünzen in Eigeninitiative mit Gegenstempeln versehen und so als amtliche Ausgaben offeriert hatte. Während er seine Spezialsammlung von 675 Soester Münzen und Medaillen der Stadt Soest überließ ließ er das Gros seines Sammlungsbestandes 1927 und 1928 in drei Auktionen des Kunst-Auktionshauses Math. Lempertz versteigern (Auktionen 248 vom 16.3.1927; 254 vom 31.5.1927; 268 vom 22.5.1928). Nach den ersten beiden Versteigerungen durch die Firma Adolph E. Cahn in den Auktionen vom 26.2.1931 und vom 15.7.1931 kam nun die dritte Partie unter den Hammer.

Am 15.7.1931 versteigerte die Firma Adolph E. Cahn sodann eine weitere Partie unter der Bezeichnung "Teil II einer bedeutenden Westfalensammlung". Ebenfalls durch die Firma Cahn erfolgte schließlich am 26.2.1935 und folgende Tage die Versteigerung der letzten Partie dieser Sammlung unter Angabe ihrer Provenienz aus Sammlung "Willy Pieper".

Dr. med. Hans Steger (* 1875, gestorben vor 1937) lebte und arbeitete in der Zeit des Deutschen Kaiserreiches längere Zeit in Ägypten. Noch für das Jahr 1918 ist er dort in Helouan (Helwan) bei Kairo dokumentiert. Schwefelhaltige Heilquellen machten diesen Platz zu einem bis ins 20. Jahrhundert beliebten Kurort, in dem insbesondere Nieren- und Atemwegserkrankte Heilung suchten. Hans Steger war spätestens 1920 nach Deutschland zurückgekehrt und wohnte seitdem in der brandenburgischen Ortschaft Sieversdorf (Berliner klinische Wochenschrift 57, 1920, S. 316). Die Firma Cahn löste seine Sammlung im Rahmen mehrerer Versteigerungen auf (Auktionen vom 25.2.1918, vom 27.2.1933 und vom 26.2.1935). In der auf den 18.3.1936 terminierten Auktion 6 der Münzhandlung Basel, des schweizerischen Ablegers und Nachfolgers des Hauses Cahn, gelangte mit den Alexandrinischen Münzen eine weitere Gruppe der Sammlung des nunmehr bereits Verstorbenen zum Ausruf.