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L. & L. HAMBURGER, Auktion [1] vom 25.10.1875 u.f.T., Frankfurt/Main.

L. & L. HAMBURGER
Auktion [1] vom 25.10.1875 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3578




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 115,00 €


L. & L. HAMBURGER, Auktion [1] vom 25.10.1875 u.f.T. Frankfurt/Main.

Catalog [1] der Sammlung von Mittelalter- und modernen Münzen und Medaillen des sel. Herrn Hauptmann v. Löhr in Darmstadt-Bessungen; ferner der bedeutenden Sammlung polnischer Münzen des Grafen Heinrich Stecki, (II. Abtheilung); sowie Münzen Italiens, der Päpste, des Johanniter-Ordens, schöner Probemünzen etc. etc. des Henri Régnault in Noisy-le-roi (bei Versailles). VIII, 1 Tf. zwischengebunden, 348 S. 6705 Nrn. Die Orig.-Ergebnisliste (in der auch die Käufer verzeichnet sind) ist in die Seitenpaginierung mit einbezogen (S. 321-348) und mit eingebunden. Dunkelgrünes Halbleder, wohl des späten 19. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen bezogen mit mittelgrün und dunkelbraungrün marmoriertem Papier, innen mit braunem, von gelben, roten und dunkelgrauen Schleiern durchzogenem Wellenmarmorpapier. Der Einband etwas bestoßen und berieben, mit einem Einriss oben am Gelenk. 


Hauptmann von Löhr diente zuletzt im 1. großherzoglich-hessischen Infanterieregiment und wurde am 15. Februar auf eigenes Ersuchen weger körperlicher Leiden in den Ruhestand versetzt (Großherzoglich-hessisches Regierungsblatt auf das Jahr 1867, Darmstadt 1867, S. 354). Damit dürfte dieser als Karl von Löhr zu identifizieren sein, Sohn des Gießener Rechtsprofessors und großherzoglich-hessischen Geheimen Staatsrats Egid von Löhr, vermählt mit einer gebürtigen Freifrau von Biegeleben (Eckhart G. Franz, Hof und Hofgesellschaft im Großherzogtum Hessen, in: Karl Möckl [Hrsg.], Hof und Hofgesellschaft in den deutschen Staaten im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, Boppard 1990, S. 168. Siehe auch: Genealogisches Handbuch des Adels 83 [Adelige Häuser B XV], Limburg 1984, S. 316 ff.).

Heinrich Graf von Stecki war Gutsbesitzer im russischen Gorka (Lochner's Geschäfts-Zeitung über landwirthschaftliche Produkte, diverse Fabrikate & Waaren, Prag 18. Februar 1860). Der erste Teil seiner Sammlung versteigerte Leopold Hamburger am 17.11.1873 u.f.T. (siehe unsere Kat.-Nr. 3577).

Die Identität des Sammlers Henri Régnault aus Noisy-le-Roi ist derzeit noch nicht näher zu bestimmen. Er zählte noch gegen Ende der Sechziger Jahre zu den Mitgliedern der Société française de numismatique et d'archéologie. Zwei weitere Teile seiner Münzensammlung waren bereits am 14.-16.6.1878 in Paris versteigert worden (siehe den Sammelband der von Henri Hoffmann bearbeiteten Kataloge, unsere Kat.-Nr. 4058, dort ausgewiesen als première bzw. seconde partie), die Auflösung einer letzten, sogenannten troisième partie erfolgte in einer Pariser Versteigerung vom 18.-22.3.1898, zu der ebenfalls Hoffmann den Katalog erstellt hat (ebenfalls in unserer Kat.-Nr. 4058 enthalten). Die Zusammengehörigkeit der Frankfurter Auktionspartie mit den drei Pariser Sammlungsauflösungen ergibt sich aus Hoffmanns Vorwort im Katalog der troisième partie, aus dem hervorgeht, dass Monsieur Régnault im Jahre 1877 in Noisy-le-Roi verstorben ist. Somit besteht keine unmittelbare Verbindung zum bildenden Künstler Henri Régnault (* 1843 in Paris, Ó 1871 bei Rueil-Malmaison) oder zu dessen berühmten Vater, dem Physiker und Chemiker Henri Victor Regnault (* 1810 in Aachen, Ó Januar 1878 in Auteuil bei Paris). Ergänzend sei angemerkt, dass die Sammlung des Henri Régnault seit den Vierziger Jahren aufgebaut worden war, wie Henri Hoffmanns Vorwort aus dem Katalog der ersten Partie dieser Kollektion zu entnehmen ist. Demzufolge enthielt sie auch Stücke, die aus der Auflösung der Münzensammlung des General[-leutnants] Gazan [Honoré Théodore Maxime Gazan de la Peyrière, * 1765 in Grasse, Ó 1845 ebendort] stammten [, die am 3.12.1849 versteigert worden ist, siehe: Collection du Lieutenant-Général de Gazan. Catalogue d'une riche et nombreuse collection de monnaies & médailles anciennes, du moyen-age et modernes, d'une suite rare de Monnaies des Papes depuis l'année 795 jusqu'à nos jours et de Médailles modernes françaises depuis 1800 à 1848 de tableaux, dessins, estampes, et objets de curiosité].