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ADOLPH HESS NACHF., Auktion [130] vom 9.1.1911 u.f.T., Frankfurt/Main.

ADOLPH HESS NACHF.
Auktion [130] vom 9.1.1911 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3874




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 14,00 €


ADOLPH HESS NACHF. Auktion [130] vom 9.1.1911 u.f.T. Frankfurt/Main.
Sammlung Erbstein. Nachlass des Ó Herrn Geh. Hofraths Dr. Richard Julius Erbstein, Director des Königl. Münzcabinets, des Grünen Gewölbes und der Porzellan-Sammlung zu Dresden, Ritter hoher Orden etc. V. Abtheilung: Münzen und Medaillen der Städte und überseeischen Länder. Medaillen auf Privatpersonen. Miscellanea. Nachtrag. 4 unpaginierte, 239 S. (anknüpfend an die Zählung im Katalog des IV. Teils:) Tf. 42-48. Nr. 15674-20016. Orig.-Broschur. Auf dem Rücken das von älterer Hand beschriebene Standortetikett einer unbestimmten Privatbibliothek.


Richard Julius Erbstein (* 1838 in Dresden, Ó 1907 in Blasewitz bei Dresden) teilte gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich Albert (* 1840 in Dresden, Ó 1890 in Blasewitz) das Interesse für Münzkunde und Geschichte. Auf beiden Feldern tätig waren bereits sowohl sammlerisch als auch als Autoren ihr Vater, der sächsische Hauptstaatsarchivar Julius Theodor (* 1803 in Meißen, Ó 1882 in Dresden) und ebenfalls ihr Großvater, der Buchhändler, Privatgelehrte und Kassenbeamte der Dresdner Straf- und Versorgungsanstalten, Karl Friedrich Wilhelm (* 1757 in Wehlen bei Pirna, Ó 1836 in Dresden). Schon aufgrund ihrer gemeinsamen fachlichen Neigungen waren die Brüder Richard und Julius zeitlebens eng miteinander verbunden und führten auch einen miteinander verknüpften beruflichen Lebensweg. An der Universität Leipzig studierten beide Rechtswissenschaften und Geschichte und erwarben in diesem Fach ein Jeder für sich den Doktortitel der Rechte. Von 1861 bis 1866 waren Beide am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg beschäftigt, Julius als Erster Sekretär, Albert als Konservator der Kunst- und Altertumssammlung, zu der auch die numismatischen und sphragistischen Objekte zählten. Hier verfassten sie auch die ersten ihrer zahlreichen numismatischen Veröffentlichungen. Während eines längeren Aufenthalts in Zürich nahmen sie zwecks Erstellung eines Versteigerungskatalogs die hochbedeutende Talersammlung von Karl Gustav Ritter von Schulthess-Rechberg (* 1792 in Zürich, Ó 1866 in München) auf, die 1868 und 1869 in zwei Partien zur Auflösung gelangte. 1867 ließen sie sich wieder in ihrer Heimatstadt nieder und arbeiteten als Privatgelehrte auch hier am königlichen Münzkabinett. Im Jahre 1873 gründete Richard Julius die Numismatische Gesellschaft in Dresden, deren Entwicklung er gemeinsam mit seinem Bruder tatkräftig förderte. Er wurde 1882 zum Direktor des königlichen Münzkabinetts und später auch zum Direktor des Grünen Gewölbes ernannt. 1890 erfolgte seine Ernennung zum "Hofrat" und 1898 zum "Geheimen Hofrat". Nach dem Tode von Richard Julius veräußerte die Firma Adolph Hess Nachf. zwischen Mai 1908 und November 1911 die umfangreiche, bereits auf Großvater und Vater zurückgehende Münzensammlung der Brüder Erbstein im Zuge von 6 Auktionen.