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H. S. ROSENBERG, Auktion [18] vom 25.-28.11.1913, Hannover.

H. S. ROSENBERG
Auktion [18] vom 25.-28.11.1913, Hannover.

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Losnummer 4506




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 34,00 €


H. S. ROSENBERG, Auktion [18] vom 25.-28.11.1913, Hannover.

Auctions-Catalog [18]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Carl Schwalbach in Leipzig. Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Medaillen auf Aerzte und Naturforscher etc. Kriegsmedaillen, Orden und Ehrenzeichen. Münzen und Medaillen von Paderborn und Mühlhausen i. Th. 2 unpaginierte, 88 S. 9 Tfn. 1778 Nrn. Orig.-Broschur.


Der Kaufmann Carl [respektive Karl Rudolf] Schwalbach (* 1856), wohnhaft in Leipzig, sammelte Münzen der deutschen Prägestände, vornehmlich unter Talergröße (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, 2. Auflage, Mailand 1889, S. 299f, Nr. 1691. Dto. 4. Auflage, Mailand 1903, S. 220, Nr. 2422). 1889 wohnte Schwalbach in der Reichsstraße 16, 1903 in der Hauptmannstraße 2. Der Gesamtbestand seiner Sammlung wird von den Brüdern Gnecchi 1889 mit ca. 7000 Stücken angegeben, 1903 mit etwa 9000 Exemplaren. Die bedeutende Serien von Anhalt, Brandenburg-Franken, Lauenburg sowie der neufürstlichen Häusern versteigerte die Firma Sally Rosenberg im Rahmen ihrer Auktion vom 7.10.1913 und folgende Tage in Frankfurt am Main (siehe unsere Kat.-Nr. 4542), das herzogliche Münzkabinett in Gotha erwarb schon vor der Versteigerung seiner braunschweig-lüneburgischen Prägungen jene der sächsischen Albertiner aus seinem Besitz im Direktverkauf. Carl Schwalbach verfasste mit seinen beiden Veröffentlichungen "Die neuesten deutschen Münzen unter Thalergröße vor Einführung des Reichsgeldes" (1. Auflage: Leipzig 1879) und "Die neuesten deutschen Thaler, Doppelthaler und Doppelgulden" (1. Auflage: Leipzig 1883) zwei Kataloge zur Münzkunde der deutschen Einzelstaaten im 19. Jahrhundert, die mehreren Sammlergenerationen als Nachschlage- und Zitierwerke dienten und diverse Auflagen und Nachdrucke erfuhren.

Detlef Tietjen weist die im Auktionskatalog enthaltenen Partien Paderborn und Mühlhausen in Thüringen Sammlung "Wewer" zu. J. Wewer stammte aus dem Dorf Neuenbeken (heute Ortsteil von Paderborn) und war an der dortigen Marienkirche als Küster beschäftigt (Arnold Schwede, Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803, Paderborn 2004, S. 17, Anm. 1). 1938 ließ er seine Spezialsammlung Paderborn und Corvey durch Ludwig Grabow in Rostock versteigern (siehe unsere Kat.-Nr. 3552), nachdem er vergebens versucht haben soll, diese Partien in ihrer Gesamtheit dem Paderborner Rechtsanwalt und Notar Carl Auffenberg (* 1873, Ó 1945) zu verkaufen (A. Schwede a.a.O. Anm. 2). Wewer war seit 1897 Mitglied der Paderborner Abteilung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens und hat diesem vermutlich bald nach seinem Eintritt eine Gruppe preußischer Kupfer- und Silbermünzen seit Beginn des 19. Jahrhunderts zum Geschenk gemacht (Arnold Schwede, Münzen und Medaillen. Zur 175jährigen Münzgeschichte im Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn 1999. https://altertumsverein-paderborn.de/muenzen-und-medaillen/). 1940/1941 schenkte er, nun ansässig in Paderborn und die Berufsbezeichnung "Rendant" tragend, der Paderborner Abteilung des Vereins eine augusteische Bronzemünze, die um 1900 in Neuenbeken gefunden worden war (Westfälische Zeitschrift 96, 1940, S. 98).