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ADOLPH HESS NACHF., Auktion [218] vom 2.8.1933 u.f.T., Luzern.

ADOLPH HESS NACHF.
Auktion [218] vom 2.8.1933 u.f.T., Luzern.

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Losnummer 3955




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 210,00 €


ADOLPH HESS NACHF. Auktion [218] vom 2.8.1933 u.f.T. Luzern.
[Katalog 218.] Römische Münzen aus den Sammlungen Rev. Edw. A. Sydenham, M. A. Erzherzog Sigismund von Oesterreich u. A. 4 unpaginierte, 30 S. 7 Tfn. 1186 Nrn. Orig.-Broschur.


Edward Allen Sydenham (* 1873 in Reading, Ó 1948 in Cowes) absolvierte ein Studium der Theologie am Merton College der Universität Oxford und wurde 1897 zum Diakon und 1909 zum Vikar der Church of England ordiniert. Seine seelsorgerischen Stationen waren die Kirchen St. Mary's im mittelenglischen Oldham (1897-1905), St. Matthew's in Northamptom (1905-1907), Christ Church in Ealing, im Westen von London (1907-1909), St. Peter im unweit von Oxford gelegenen Dorf Wolvercote (1909-1927) und in der Pfarrkirche West Molesay, Suffolk, schließlich von 1927 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1942. In seiner Freizeit pflegte er seine musischen Talente als Maler und Aquarellist, Liederkomponist und Dichter und widmete sich intensiv der Numismatik, wobei er sich als Sammler und Autor insbesondere mit den römischen Münzen aus der Zeit der Republik und des Kaiserreichs beschäftigte. Er verfasste zahlreiche Aufsätze und Monographien, von denen einige bis heute als Standardwerke gelten, darunter die Beiträge, die er als Coautor des Corpuswerks "Roman Imperial Coinage" erstellt hat oder seine Arbeit "The Coinage of Caesarea in Cappadocia" (London 1933), zu der er auch seine in dem vorliegenden Auktionskatalog der Firma Adolph Hess AG publizierte Spezialsammlung herangezogen hat. Bereits vor dieser Versteigerung hatte Rudolfo Ratto eine Partie aus Sammlung Sydenham in Lugano am 7.2.1928 zum Höchstgebot aufgelöst, weitere Münzen dieser Kollektion kamen am 28.4.1936 durch die Adolph Hess AG in Luzern unter den Hammer. Edward Allen Sydenham war langjähriges Mitglied und von 1937 bis 1942 Präsident der Royal Numismatic Society, die ihm bereits im Jahre 1930 ihre Ehrenmedaille verliehen hatte. In Folge seines Eintritts in den Ruhestand ließ er sich 1942 in Cowes auf der Isle of Wight nieder. Wenngleich er mit dem Umzug auf die Kanalinsel zwar von seinem Ehrenamt bei der RNS in London zurücktrat, bedeutete dies nicht, dass er seine musischen, historischen und numismatischen Aktivitäten nicht weiter betrieb. Seine Vitalität im Alter gestattete ihm ferner die Übername des Postens als stellvertretender Kurator des unweit von seinem Wohnort gelegenen Carisbroke Castle Museums.

Erzherzog Sigismund (* 1826 in Mailand, Ó 1891 in Wien) war ein Enkel von Kaiser Leopold II. und Sohn des Vizekönigs der Lombardei, Erzherzog Rainer von Habsburg-Lothringen und der Maria Elisabeth, geborene Prinzessin von Savoyen-Carignan. Er durchlief in der k. und k. Armee eine militärische Laufbahn, in der er bis zum Rang eines Feldmarschalleutnants aufstieg. Seit seinem Erwerb von Schloss Gmünd im Jahre 1859 residierte er auf dieser Liegenschaft, der er durch einige bauliche Veränderungen und der Anlage eines Landschaftsparks sein heutiges Aussehen verliehen hatte. Seine Münzsammlung wurde von der Luzerner Vertretung der Firma Adolph Hess Nachf. zur Versteigerung in vier Teile aufgegliedert (I-III sowie die zwischen II und III terminierte, nicht in dieses Nummernsystem aufgenommene Gruppe von Münzen der römischen Antike), von denen drei im Jahre 1933 aufgelöst worden sind (Auktionen vom 28.3.1933 u.f.T. [siehe unsere Kat.-Nr. 3952], vom 11.6.1933 u.f.T. [siehe unsere Kat.-Nr. 3954] und vom 2.8.1933 u.f.T. [siehe den hier offerierten Katalog]). Die Versteigerung der vierten und letzten Partie der Sammlung (nummeriert mit III) erfolgte bereits nach der Verselbstständigung der schweizerischen Vertretung von Adolph Hess Nachf. durch Umwandlung in die Adolph Hess Aktiengesellschaft (siehe unsere Kat.-Nr. 3974). In dem Verzeichnis von Adolph Hess Nachf. (1935), das sämtliche der bis Ende November 1934 erschienenen eigenen Kataloge erfasst, sind konsequenterweise weder jener Katalog der neuen Luzerner Aktiengesellschaft noch deren spätere aufgenommen worden.