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EDMUND RAPPAPORT, Auktion [25] vom 27.3.1928; Berlin.

EDMUND RAPPAPORT
Auktion [25] vom 27.3.1928; Berlin.

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Losnummer 4346




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 250,00 €


EDMUND RAPPAPORT, Auktion [25] vom 27.3.1928; Berlin.
Versteigerungs-Katalog der Sammlung des Ó Rittmeisters von Bethe, Erfurt. A. Sachsen (beide Linien). B. Schwarzburg. C. Allgemeines. 25 S. 2 Tfn. 738 Nrn. Die Orig.-Schätzpreisliste ist lose beigefügt. Orig.-Broschur, der Umschlag leicht schadhaft und etwas fleckig.


Ernst Hellmuth von Bethe (* 1875 auf dem Rittergut Hammer, Kreis Czarnikau, Provinz Posen [https://www.vongoetze.de/egf/abfrage.pl?aktion=person_zeigen&person_id=4984&sprache=de], Ó 1924[?], spätestens 1929) stammte aus einer ursprünglich bürgerlichen Familie mit schlesischen Wurzeln. Sein Großvater Albrecht (* 1807 in Stettin, Ó 1870) hatte das Gut Hammer erworben und wurde 1861 in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben. Das Rittergut ging später über an Ernst Hellmuths Vater Helmut Albrecht (* 1842 in Hammer, Ó 1914 in Czanikau [Die Presse, Ostmärkische Tageszeitung, Anzeiger für Stadt und Land, Thorn 3.1.1915, 7. unpaginierte S.]). Beide Vorfahren fungierten auch als Landräte des Kreises Czarnikau und waren zeitweise Mitglieder des Preußischen Abgeordnetenhauses. Helmut Albrecht von Bethe verkaufte 1899 in Hammer Haus und Grund (Die Familie Guenther-Marzdorf, in: Brunk/Lubsdorf/Königsnade/Marzdarf. Das Archiv, Nr. 4, Juli 2013, S. 9), wodurch seine drei Kinder an der Immobilie nicht mehr partipizieren konnten. So schlug Ernst Hellmuth eine militärische Karriere ein, die ihn bis zum Range eines Rittmeisters führte (Agathe Gräfin von Wedel, Agathe... Eine Jugend in der Kriegs- und Nachkriegszeit, o.O. o.J. [2003], S. 19). Berufsbedingt wechselte er mehrfach seinen Wohnort, konnte dennoch eine numismatische Sammlung aufbauen, die er durch die Übernahme einer größeren Allgemeinsammlung im Herbst 1911 erheblich vermehren konnte. Er konzentrierte sich insbesondere auf die Prägungen der Grafen und Fürsten von Schwarzburg und in zweiter Linie auch auf die Münzen und Medaillen des Hauses Wettin. Seine Spezialsammlung Schwarzburg verkaufte er im Jahre 1918 dem Fürsten Günther Viktor von Schwarzburg-Rudolstadt, der diesen bedeutenden Neuerwerb in das familieneigene, spätestens seit 1738 bestehende Münzkabinett in der Ludwigsburg zu Rudolstadt integrieren ließ. Der übrige Bestand der Sammlung von Bethe kam erst nach dem Tode ihres Eigners zur Versteigerung, darunter wohl auch jene Schwarzburger Stücke, die bereits im fürstlichen Kabinett vertreten gewesen sind und daher nicht mit übernommen worden sein dürften. In Folge der mit dem Ende des Ersten Weltkriegs verbundenen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen führte 1919 der vormalige Landesherr die aus 1710 Exemplaren bestehende fürstlich-schwarzburgische Münzensammlung (einschließlich der Sammlung von Bethe) in die auf seine Initiative gegründete "Fürst Günther-Stiftung" über. Dieser numismatische Bestand wurde zunächst im Thüringer Landesarchiv auf Schloss Heidecksburg aufbewahrt und Ernst Hellmut von Bethe als dessen Betreuer eingesetzt. In dieser Funktion erstellte er zwischen 1922 und 1924 in den Blättern für Münzfreunde fünf Aufsätze zur thüringischen Numismatik. Sein Manuskript zu den Schwarzburger Münzen und Medaillen aus dem Bestand der Fürst-Günther-Stiftung konnte erst nach seinem Tode in gedruckter Form erscheinen (Schwarzburger Münzen und Medaillen, Sammlung des Schloßmuseums in Rudolstadt, Halle a. d. Saale 1930).

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris von Domenico Rossi (hier: ROSSI DOMENICO). Zu Rossi vgl. die biographischen Angaben bei unserer Kat.-Nr. 3009.
Exemplar der Auktion Numismatica Varesi 45, Pavia, 20.4.2005, Nr. 1385 ("Raro").