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HANS MEUSS, Auktion [5] vom 19.1.1931, Hamburg.

HANS MEUSS
Auktion [5] vom 19.1.1931, Hamburg.

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Losnummer 4171




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 30,00 €


HANS MEUSS, Auktion [5] vom 19.1.1931, Hamburg.
Auktions-Katalog [5], enthaltend: I. Sammlung des Herrn Heinrich Eggers, Hamburg, Hamburgische Münzen und Medaillen. II. Braunschweiger Löser, Münzen und Medaillen verschiedener Länder und deutsche Kolonialmünzen aus anderem Besitz. III. Die bedeutende Sammlung des Ó Herrn Senator Dr. Justus Strandes, Hamburg, Hanseatischer Gesandter in Berlin, Kriegsdenkmünzen, Orden und Ehrenzeichen aller Länder. 2 unpaginierte, 27 S. 2 Tfn. 643 Nrn. Orig.-Broschur. Die Orig.-Schätzpreisliste ist lose beigefügt.


Zu dem in Hamburg wohnhaften Heinrich Eggers konnten aufgrund der Geläufigkeit dieses Namens keine biographischen Informationen ermittelt werden.

Justus Strandes (* 1859 in Stade, Ó 1930 in Hamburg) war Sohn eines königlich-hannoverschen Verwaltungsbeamten, der nach der Einverleibung des Königreichs Hannover in das Königreich Preußen in die Dienste des neuen Landesoberhaupts übernommen worden war. Seine gymnasiale Ausbildung brach Justus 1875 ab und machte eine Lehre im Hamburger Import- und Exporthandelshaus Hansing & Co. das damals bereits eine Agentur auf Sansibar unterhielt und später Niederlassungen in Deutsch-Ostafrika gründete. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung arbeitete er für seinen Arbeitgeber in der Sansibarer Agentur zunächst als Angestellter, von 1882 bis 1889 als deren Leiter. In dieser Funktion unsterstütze er seit 1884 tatkräftig die Pläne von Carl Peters, Ostafrika unter deutsche Herrschaft bringen zu wollen mit Hilfe der "Gesellschaft für deutsche Kolonisation", aus der 1886 die Deutsch-Ostfrikanische Gesellschaft hervorgegangen ist. Aufgrund kriegerischer Unruhen entschloss sich Justus Strandes für seine Rückkehr nach Hamburg, wo er 1890 eintraf. Hansing & Co. erteilte ihm nach seiner Rückkehr Prokura und nahm ihn 1897 als Teilhaber auf. Er übernahm insbesondere als Sachverständiger für Kolonialfragen Verantwortung in mehreren einflussreichen Vereinigungen und Vereinen, 1908 durch seine Wahl zum Vorsitzenden des kaufmännischen Beirats des unlängst gegründeten Hamburgischen Kolonialinstitutes und zum Vorstandsmitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft. 1912 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Ost-Afrika Linie, 1913 Vorsitzender der Hamburger Sektion der Kolonialgesellschaft. Nach einer Tätigkeit als Zivilgouverneur im besetzten Antwerpen 1914/1915 gelang ihm 1917 die Aufname in den Aufsichtsrat der Conmmerzbank. In den Zwanziger Jahren gehörte er ferner den Verwaltungs- und Aufsichtsräten diverser Unternehmen und Institutionen an, u. a. der Hamburg-Afrika-Linie und Bremer Westafrika Linie, der Deutschen Ostafrika-Bank und der Handelsbank Ostafrika sowie der Deutschen Reichspost. Gleichzeitig betätigte er sich von 1910 bis 1925 als Politiker in der Hamburger Bürgerschaft und im öffentlichen Leben, wurde 1911 zum Kaufmännischen Senator gewählt und amtierte 1918 als außerordentlicher Gesandter der drei Hansestädte beim Reich in Berlin. Auch nach dem Sturz der Monarchie blieb er bis zu seinem altershalber bedingten Rücktritt als hamburgischer Gesandter im März 1925 und hamburgisches Mitglied im Reichsrat tätig. Anschließend verdiensthalber zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Konsul der Hansestadt Hamburg in Berlin ernannt, nahm er diese Aufgabe bis kurz vor seinem Tode wahr. Bereits 1922 hatte ihm die Philosophische Fakultät der Universität Hamburg den Ehrendoktortitel verliehen.