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SALLY ROSENBERG, Auktion 78 vom 30.1.1934, Frankfurt/Main.

SALLY ROSENBERG
Auktion 78 vom 30.1.1934, Frankfurt/Main.

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Losnummer 4582




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 18,00 €


SALLY ROSENBERG, Auktion 78 vom 30.1.1934, Frankfurt/Main.
Versteigerungs-Katalog Nr. 78. Sammlung von Münzen und Medaillen, vorwiegend süddeutsche Prägungen. Neuere Doppeltaler, Doppelgulden und Taler. Deutsche Reichsmünzen aus der Sammlung des Herrn K. von Steinwehr, Köln. 54 S. 4 Tfn. 1869 Nrn. Orig.-Broschur, der Kopf- und Vorderschnitt fleckig.


Die altdeutschen Prägungen (Nr. 1 bis 1053) des Auktionskatalogs weist Detlef Tietjen der Sammlung Ernst Lejeune zu. [Emil] Ernst [Alfred] Lejeune (* 1870 in Frankfurt am Main, Ó 1944 ebendort), der, was die Numismatik betrifft, "wohl bedeutendsten Frankfurter Sammlerpersönlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts" (Gisela Förschner, in: 75 Jahre Frankfurter Numismatische Gesellschaft, Frankfurt am Main 1981, S. 5). Er war Teilhaber der von seinem Vater gegründeten und nach diesem benannten Firma Eduard Lejeune, einer Bauholz und Kohlenhandlung (Frankfurter Biographie 1, 1994, S. 451). In den Dreißiger Jahren betrieb Ernst Lejeune auch eine Staatliche Lotterie-Einnahmestelle. Im Jahre 1906 initiierte er gemeinsam mit Sally Rosenberg die Konstituierung der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft, zu deren Gründungsvorsitzender er gewählt wurde, in dieser Funktion ihr mehr als 20 Jahre diente und später zu deren Ehrenmitglied erhoben wurde. Einen Großteil der deutschen Münzen seiner Sammlung veräußerte er 1939 dem Historischen Museum Frankfurt, wodurch das Münzkabinett dieser Einrichtung den Rang eines der bedeutensten in Deutschland erlangte. Mehrere Partien aus seiner Kollektion hatte er zuvor Sally Rosenberg zur Versteigerung überlassen, alle diese Auktionen erfolgten ohne Nennung seines Namens: Auktion vom 5.10.1905 (eine Serie deutscher Reichsmünzen, durchmischt von Fremdware), Auktion vom 7.11.1932 (Griechische und römische Münzen der Antike), Auktion vom 30.1.1934 und folgende Tage (deutsche [vornehmlich süddeutsche] Prägungen). Nach dem Tod Lejeunes löste Dr. Busso Peus dessen numismatischen Nachlass im Zuge von vier Versteigerungen auf: Auktionen vom 9.11.1950 (numismatische Bibliothek), vom 15.3.1954 (Münzen des antiken Griechenland, Rom, Byzanz und der Merowinger), vom 14.6.1956 (Frankfurter Münzen und Medaillen) und vom 19.6.1961 (u. a. Westfalen, insbesondere Grafschaft Mark; Grafschaft Stolberg).

Die Identität des K. von Steinwehr, dessen deutsche Großsilbermünzen des 19. Jahrhunderts in die Rosenbergsche Auktion gelangten, ist nicht sicher zu fassen. Die im 19. und frühen 20. Jahrhundert mitunter in einer Person feststellbare Kongruenz des Sammelns von Münzen und von Insekten ließe an den Ingenieur Kurt von Steinwehr (* 1871 in Königsberg, Ó 1951 in Oerlinghausen) denken, der sich seit 1889 als eifriger Sammler von Käfern hervortat, zunächt in seiner ostpreußischen Heimat, nach seinem 1891 vollzogenen Umzug nach Köln in der preußischen Rheinprovinz. Bereits im Jahre 1900 stiftete er dem Kölner Naturkundemuseum eine abgeschlossene Spezialsammlung, um sich weiteren Käferarten zu widmen. 1936 schenkte er dem Museum Koenig in Bonn eine weitere Kollektion (http://www.koleopterologie.de/arbeitsgemeinschaft/historie/biografien/gruender/steinwehr.html).