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P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 11.-12.3.1953, Rom.

P. & P. SANTAMARIA
Auktion vom 15.1.1953, Rom.

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Losnummer 4613




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 75,00 €


Erratum : Die Auktion fand laut Ergebnisliste vom 11.-12.3.1953 statt.

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 11.-12.3.1953, Rom.
Conte Alessandro Magnaguti. Ex nummis historia V: Monete dell'Impero d'Oriente da Arcadio (383-408) ad Isacco II Angelo (1185-1195), monete dell Medio-Evo (V-XIV sec.), i Comuni e le Repubbliche Italiane, Venezia. VI, 110 S. 25 Tfn. 599 Nrn. Vorder- und Rückdeckel der Orig.-Broschur mit eingebunden. Halbleineneinband, wohl des dritten Fünftels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und auf den Rücken montierten goldgeprägten Streifen aus rot gefärbtem Leder. Die Deckel außen bezogen mit einem Buntpapier, das mit roten Lilienornamenten geschmückt ist.


Graf Alessandro [Matteo Giacomo Maria Gaspare Raffaele] Magnaguti (* 1887 im Schloss Cerlongo bei Goito, Provinz Mantua, Ó 1966 in Sermide, Provinz Mantua) war ein Spross der mantuanischen Adelfamilie Gonzaga. Nach seiner schulischen Ausbildung am Liceo classico di Verona und dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahre 1913 trat er noch zu Friedenszeiten seine militärische Dienstzeit an, die nahtlos in seine Zeit als Kavallerie-Offizier im Ersten Weltkrieg überging. Nach seinem Abschied aus der Armee widmete er sich der Verwaltung seiner umfangreichen Liegenschaften und seinen Hobbies. Er beschäftigte sich mit der Erforschung der mantuanischen Geschichte und mit der Numismatik, schätzte aber auch Literatur und Poesie und war auch auf diesen Gebieten schöpferisch schreibend tätig. Bereits im 18. Lebensjahr hatte er mit der Anlage seiner Münzen-und Medaillensammlung begonnen und diese über Jahrzehnte mit großer Leidenschaft und mit hohem finanziellem Einsatz weiter ausgebaut. Er sammelte sowohl Münzen des antiken Griechenlands und Roms als auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen, wobei er sich bei diesen nicht allein auf Italien beschränkte, sondern auch solche der großen Herrscherfamilien Europas einbezog. Auf seine erste numismatische Veröffentlichung im Jahre 1907 folgten eine stolze Reihe weiterer, die ihren Höhepunkt fanden mit der von ihm selbst unter dem Titel "Ex nummis historia" erarbeiteten zwölfteiligen Reihe der Kataloge von jenen seiner Münzen und Medaillen, die er aus seiner Sammlung ausschied und der Firma P. & P. Santamaria zur Versteigerung übergab. Diese Partien wurden zwischen 1949 und 1959 in zwölf Auktionen aufgelöst. Magnagutis Kataloge enthielten nicht die in regulären Auktionsverzeichnissen enthaltenen obligatorischen Angaben zur Versteigerung (zeitliche und örtliche Daten zur Veranstaltung, Name und Briefadresse des Versteigerers, Auktionsbedingungen und Schätzpreise) und unterstreichen dadurch auch ihren vorrangigen Charakter als wissenschaftliche Nachschlagewerke. Durch ein den jeweiligen Katalogen lose hinzugefügtes Blatt mit den Versteigerungskonditionen sowie der Schätzpreisliste wurde die Kundschaft mit den für die Versteigerung rechtlich und organisatorisch grundlegenden Daten versorgt. Ein umfangreicher Teil der Sammlung Magnaguti mit einer herausragenden Partie der Prägungen der Markgrafen und Herzöge von Gonzaga blieb von den Verkäufen unberührt und blieb noch weit über Alessandro Magnagutis Tod im Besitz seiner Familie. Dieser bereits 1972 staatlicherseits zum unteilbaren Kulturerbe erklärte Bestand wurde von den Erben erst 1995 en bloc an die damaligen Banca Agricola Mantovana veräußert. Das Kreditinstitut ließ zu dieser numismatischen Erwerbung einen achtbändigen Katalog produzieren und präsentierte den Bestand der Öffentlichkeit in einer sorgfältig erarbeiteten Dauerausstellung. Seitdem die Bank 2008 unter einer neuen Führung steht, sind die Schauräume nicht mehr für Einzelbesucher, sondern nur nach Voranmeldung für Gruppen zugänglich.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels Exlibris von Professor Raffaele Ciferri. Dieser Bucheigner (* 1897 in Fermo, Provinz Marche, Ó 1964 Pavia) absolvierte an der Universität Bologna ein Studium der Landwirtschaft und spezialisierte sich auf die Botanik und die Erforschung von Pflanzenerkrankungen. Von 1925 bis 1932 forschte er in der Dominikanischen Republik und in Ecuador, kehrte anschließend nach Italien zurück, wo er in Pavia und in Palermo seine wisssenschaftliche Tätigkeiten fortsetze und war 1934 bis 1936 in Italienisch-Somaliland tätig. Von 1936 bis 1942 hatte er den Lehrstuhl für Botanik an der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Florenz inne, bis er dann auf den Lehrstuhl für Botanik der Universität Padua berufen wurde, wo er bis zu seinem Tode forschte und lehrte (Istituto dell'Enciclopedia Italiana [Hrsg.], Dizionario Biographico degli Italiani 25, 1981). In seinen freien Stunden widmete er sich der Numismatik und profilierte sich auch auf diesem Feld als Autor (z. B. La monetazione dei Tari d'oro degli Suevi d'Italia, Rom 1961; Saggio di biografia numismatica medioevale italiana, Pavia 1961; Repertorio alfabetico di numismatica medioevale e moderna, 2 Bände, Pavia 1963).