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ADOLPH HESS AG, Auktion vom 28.4.1936, Luzern.

ADOLPH HESS AG
Auktion vom 28.4.1936, Luzern.

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Losnummer 3984




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 46,00 €


ADOLPH HESS AG, Auktion vom 28.4.1936, Luzern.
Catalogue [230] de monnaies grecques et romaines: I. Césarée de Cappadoce, la collection de M. le Rev. Edward A. Sydenham. II. Monnaies grecques d'un amateur renonçant à une partie de sa collection. III. Monnaies grecques et romaines d'un amateur étranger. IV. Monnaies romaines de la collection Franz Trau. 4 unpaginierte, 75 S. 15 Tfn. 2860 Nrn. Grüner, mit einer lederartigen Struktur beschichtete Ganzleinen-Steifbroschur. Die Orig.-Schätzpreisliste ist hinter den Tfn. mit eingebunden.


Edward Allen Sydenham (* 1873 in Reading, Grafshaft Bershire, England, Ó 1948 in Cowes, Isle of Wight) absolvierte ein Studium der Theologie am Merton College der Universität Oxford und wurde 1897 zum Diakon und 1909 zum Vikar der Church of England ordiniert. Seine seelsorgerischen Stationen waren die Kirchen St. Mary's im mittelenglischen Oldham (1897-1905), St. Matthew's in Northamptom (1905-1907), Christ Church in Ealing, im Westen von London (1907-1909), St. Peter im unweit von Oxford gelegenen Dorf Wolvercote (1909-1927) und schließlich von 1927 bis zu seiner Pensionierung 1942 die Pfarrkirche West Molesay, Suffolk. In seiner Freizeit pflegte er seine musischen Talente als Maler und Aquarellist, Liederkomponist und Dichter und widmete sich intensiv der Numismatik, wobei er sich als Sammler und Autor insbesondere mit den römischen Münzen aus der Zeit der Republik und des Kaiserreichs beschäftigte. Er verfasste zahlreiche Aufsätze und Monographien, von denen einige bis heute als Standardwerke gelten, darunter die Beiträge, die er als Coautor des Corpuswerks "Roman Imperial Coinage" erstellt hat und ebenfalls auch seine Arbeit "The Coinage of Caesarea in Cappadocia" (London 1933), zu der er auch seine in dem vorliegenden Auktionskatalog der Firma Adolph Hess AG publizierte Spaezialsammlung herangezogen hat. Sydenham war langjähriges Mitglied und von 1937 bis 1942 Präsident der der Royal Numismatic Society, die ihm bereits im Jahre 1930 ihre Ehrenmedaille verliehen hatte. In Folge seines Eintritts in den Ruhestand ließ er sich 1942 in Cowes auf der Isle of Wight nieder. Wenngleich er mit dem Umzug auf die Kanalinsel zwar von seinem Ehrenamt bei der RNS in London zurücktrat, bedeutete dies nicht, dass er seine musischen, historischen und numismatischen Aktivitäten nicht weiter betrieb. Seine Vitalität im Alter gestattete ihm ferner die Übername des Postens als stellvertretender Kurator des unweit von seinem Wohnort gelegenen Carisbroke Castle Museums.

Den im Katalogtitel als "amateur étranger" bezeichneten Sammler weist Detlef Tietjen mit dem Namen "Pohl" aus.

Franz Trau senior (* 1843 in Klagenfurt, Ó 1905 in Wien) war Erbe der ältesten, von seinem Vater Carl (* 1811 in Frankenthal, Ó 1887 in Wien) 1850 gegründeten Teehandlung Wiens, die bis zum Jahre 1971 bestand. Aufbauend auf einen bereits vom Vater gegründeten Bestand sammelte Franz neben Münzen auch alte Kunst in breiter Fächerung. Noch zu Lebzeiten ließ er einen Teil seiner antiken Prägungen sowie einen Teil seiner neuzeitlichen Münzen und Medaillen neben numismatischer Literatur über die Brüder Egger versteigern. Seine Sammlung von Handschriften, Miniaturen des 12.-16. Jahrhunderts, Frühdrucken und Veröffentlichungen vom 16.-18. Jahrhundert versteigerte Gilhofer & Ranschburg in Wien am 27. und 28. Oktober 1905. Den übrigen Teil seiner Kunstsammlung ging an seinen gleichnamigen Sohn (* 1881, Ó 1931) Nach dem Tode von Franz Trau junior wurden andere Teile der Sammlung Trau in weiteren Partien versteigert (Münzen der römischen Kaiser: Adolph Hess Nachf./Gilhofer & Ranschburg, Auktion vom 22.5.1935; Kärntner Münzen des XVI.-XVIII. Jahrhunderts, Münzen aus Österreich und den Nachfolgestaaten, Personenmedaillen, numismatische Veröffentlichungen: Adolph Hess Nachf./Gilhofer & Ranschburg, Auktion vom 18.6.1935, Luzern; römische Münzen: Adolph Hess Nachf. Auktion vom 28.4.1936, Luzern). Partien der Trau'schen Sammlung archäologischer Objekte und Kunstgegenstände wurden von der Galerie Fischer zwischen 1954 und 1955 im Zuge dreier Auktionen aufgelöst.