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DR. JACOB HIRSCH, Auktion 27 vom 25.5.1910 u.f.T., München.

DR. JACOB HIRSCH
Auktion 27 vom 25.5.1910 u.f.T., München.

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Losnummer 4027




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 115,00 €


DR. JACOB HIRSCH, Auktion 27 vom 25.5.1910 u.f.T. München.
[Katalog] No. XXVII. Sammlung Kommerzienrat Otto Bally Ó Säckingen: Münzen und Medaillen von Baden und den angrenzenden Gebieten. 4 unpaginierte, 89, II S. 11 Tfn. 1765 Nm. Orig.-Broschur. Der Umschlag beim Rücken infolge Oxydation der verdeckten metallenen Klammern etwas fleckig.


Johann Urban Otto Bally (* 1839 in Säckingen, Ó 1908 ebendort) stammte aus einer schweizerischen, in Schönenwerd bei Aarau ansässigen kinderreichen Familie, die dort eine Fabrik besaß sowie 1835/36 im badischen Säckingen eine Zweigniederlassung gründete, da sich infolge der Deutschen Zollunion Exporte aus der Schweiz verteuerten. Sein Vater und einer seiner Onkel übernahmen 1839 die Säckinger Seidenbandmanufaktur, während die Schönenwerder Fabrik, aus der der heutige lederverarbeitende Luxuswarenproduzent Bally hervorgegangen ist, unter der Leitung zweier seiner weiteren Onkel stand. Otto Ballys Ausbildung war vornehmlich auf kaufmännisch-unternehmerische Zwecke und eine gute Allgemeinbildung ausgerichtet: Privatschule in Wabern (Kanton Bern), Handelsschule und Akademie in Lausanne, Handelsakademie in Leipzig, Auslandsreisen zur Festigung und Erweiterung seiner Kenntnisse in Französisch, Englisch und Italienisch. 1861 trat er in das Unternehmen ein, um nach einer gewissen Zeitspanne gemeinsam mit seinem Bruder Emil und seinem Cousin Armand Bally die Leitung der prosperierenden Firma zu übernehmen, die durch betriebliche Modernisierungen, Qualitätsbewusstsein und der Erweiterung der Absatzmärkte zu einem gefestigten, zukunftsträchtigen Unternehmen wuchs. In seiner Freizeit widmete er sich u. a. der Laienmalerei sowie dem Sammeln von Kunst und Antiquitäten, Münzen und Medaillen. Otto Ballys Liebe zur badischen Heimat zeigte sich nicht nur in seiner Annahme der badischen Staatsbürgerschaft, sondern auch in seiner numismatischen Kollektion, bei der er sein Hauptaugenmerk auf Baden und die umgrenzenden Gebiete legte. Unter dem Titel "Beschreibung von Münzen und Medaillen des Fürstenhauses und Landes Baden in chronologischer Folge aus der Sammlung des grossherzoglich badischen Kommerzienraths Otto Bally in Säckingen. Erster Theil" erschien 1896 beim Verlag H. R. Sauerländer & Co. in Aarau ein von Bally verfasstes Katalogwerk, das einen bedeutenden Teil seines zusammengeführten numismatischen Gesamtbestandes erfasst. Dieses Publikationsvorhaben der Sammlung Bally konnte indes nicht abgeschlossen werden, wenngleich noch ein 1905-1911 herausgegebener 2. Teil erschien. Wichtige Stücke aus seiner Kollektion überließ Bally noch zu Lebzeiten dem Großherzoglichen Münzkabinett in Karlsruhe. Die nach seinem Tod durchgeführte Auktion wird durch den vorliegenden Katalog dokumentiert.

Die Auktion erfolgte in Kooperation mit der Firma Hugo Helbing, München.