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JULES FLORANGE und LOUIS CIANI, Auktion vom 18.-20.12.1922, Paris [André Desvouges/Henri Baudoin].

JULES FLORANGE und LOUIS CIANI
Auktion vom 18.-20.12.1922, Paris [André Desvouges/Henri Baudoin].

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Losnummer 3453




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 50,00 €


JULES FLORANGE und LOUIS CIANI, Auktion vom 18.-20.12.1922, Paris [André Desvouges/Henri Baudoin].
Monnaies papales et de la Maison de Savoie du XVIIIe siècle à nos jours provenant des collections de feu Philippe de Ferrari La Renotière. 55 S. 13 Tfn. 1012 Nrn. Inliegend die Ausgabe vom 28.12.1922 des saisonal dreimal wöchentlich erscheinenden, sämtliche Resultate der Pariser Auktionen notierenden Publikationsorgans "Les enchères de ventes cataloguées pour annoter les catalogues" mit einer Liste sämtlicher Zuschlagpreise dieser Auktion. Orig.-Broschur. Der Vorderdeckel liegt lose bei.


Der aus der begüterten Familie des als Bankier und Financier tätigen Marchese de'Ferrari, Herzog von Galliera, Fürst von Lucedio stammende Philipp von Ferrary de la Renotière (* 1850 in Paris, Ó 1917 in Lausanne) wurde rund 10 Jahre nach dem Tode seines Vaters von Emanuel La Renotiere, einem Freund seiner Mutter, adoptiert und erhielt dessen Namen als Anhang zu seinem ursprünglichen Familiennamen. In dieser Zeit bevorzugte er es freilich, sich einfach als Baron von Ferrary, Philipp von Ferrary oder gar mit dem Tarnnamen Philipp Arnold vortzustellen. Er war ein leidenschaftlicher Sammler. Seine philatelistische Sammlung gilt als bedeutendste und umfangreichste, die jemals aufgebaut worden ist. Auch seine numismatische Kollektion gilt als legendär. Seinen Hauptwohnsitz hatte er nahezu lebenslang in Paris, wo er auch seine Sammlungen aufbewahrte. Doch sah er sich 1917 aufgrund des Weltkrieges und seiner österreichischen Staatsbürgerschaft genötigt, Frankreich, einen Kriegsgegner des Dreibundes, zu verlassen und sich in die Schweiz zu begeben, wo er noch im selben Jahre verstarb. Seine breit angelegte Kollektion postalischer Zeugnisse war in Paris verblieben und vor seiner Ausreise der österreichischen diplomatischen Vertretung in Verwahrung gegeben worden. In seinem zwei Jahre zuvor erstellten Testament hatte er sie dem Berliner Reichspostmuseum zugedacht. Dieser Plan zerschlug sich indes, da der französische Staat nach dem Kriege die Sammlung als Besitztum eines gegnerischen Staatsangehörigen zur Wiedergutmachung der Kriegsschäden konfiszierte und zwischen 1921 und 1926 im Zuge von 14 Auktionen veräußern ließ. Ein entsprechendes Schicksal traf auch den durch den vorliegenen Katalog dokumentierten Teil seiner Münzsammlung. Schon zuvor waren seine britischen und britisch-kolonialen Münzen in einer auf den 27.-31.3.1922 angesetzten Versteigerung des Hauses Sotheby, Wilkionson & Hodge in London ohne Nennung des Namens des einstigen Besitzers unter den Hammer gekommen. Jacques Schulman in Amsterdam veranstaltete zwischen 1926 und 1929 vier Auktionen, die ausschließlich von 1800-1914 geprägte Münzen und Probeprägungen deutscher Staaten aus Ferraris Besitz enthielten. Aus derselben Sammlung offerierte Louis Ciani in einer undatierten, im Jahre 1934 herausgegebenen Festpreisliste Münzen des Königreichs Belgien aus den Jahren 1831-1914.