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LEO HAMBURGER, Auktion [38] vom 8.5.1905 u.f.T., Frankfurt/Main.

LEO HAMBURGER
Auktion [38] vom 8.5.1905 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3611




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 36,00 €


LEO HAMBURGER, Auktion [38] vom 8.5.1905 u.f.T. Frankfurt/Main.

Catalog [38]. Münzen und Medaillen aus verschiedenem Besitz, unter Anderem eine Sammlung Salzburger von aussergewöhnlich schöner Erhaltung, eine reichhaltige Sammlung Frankfurter. Modelle von Brandt. Numismatische Bibliothek etc. etc. VI, 126 S. 9 Tfn. 2590 Nrn. sowie die Positionen A-E. Orig.-Broschur. Umschlag schmutzrandig mit kleinen Läsionen, wenige Seiten mit kurzen Einrissen, die zumeist mit transparentem Restaurierungspapier repariert worden sind.


Die im Titel genannte "Sammlung Salzburger" ist gemäß Detlef Tietjen eine Partie aus "Slg. Julius". Paul Julius (* 1862 in Liesing bei Wien, Ó 1931 in Heidelberg) studierte Chemie, zunächst in Wien und anschließend in Basel, wo er 1886 auch promoviert wurde. Zunächst in der Redaktion einer Berliner Fachzeitschrift beschäftigt, machte er 1888 mit seinem Wechsel zur BASF in Ludwigshafen den entscheidenden Schritt zu seiner beruflichen Karriere. Vom Abteilungsleiter und Direktor des Hauptlabors erfolgreich in der Forschung tätig, stieg er hier 1906 zum Prokuristen und 1915 zum Mitglied des Vorstands auf. Nach der 1925 vorgenommenen Eingliederung der BASF in die IG Farbenindustrie AG begab sich Julius im Folgejahr in den Ruhestand. Teile seiner Freizeit widmete er insbesondere seiner numismatischen Sammlung mitsamt der dazu gehörigen Bibliothek, wobei sein Augenmerk verstärkt auf Medaillen und bestimmten historischen oder sachlichen Themata lag (Österreich, Krieg und Frieden, Französische Revolution und Napoleonische Zeit; Personen-Medaillen, Flussgold u. a.). Abgesehen von der unter den Los-Nr. 481-1034 in dem vorliegenden Katalog subsumierte Serie Salzburger Münzen und Medaillen, die man diesem Naturwissenschaftler mutmaßlich zuteilt, scheint dieser seine Sammlung weitgehend zusammengehalten zu haben. Die Spezialsammung Französische Revolution - Napoleon I. und seine Zeit, die Paul Julius 1913 durch den Komplettkauf der Sammlung des Geheimrats "Ludvig" (Ludwig Ernst) Bramsen (* 1847 in Kopenhagen, Ó 1914 in Frederiksberg) hatte erheblich bereichern können, wurde nach seinem Tod von den Erben der Münchener Firma Otto Helbing Nachf. zur Versteigerung eingeliefert. Nachdem bereits ein Auktionskatalog produziert worden war, gelang es einem Interessenten (Richard Gaettens?), den gesamten numismatischen Nachlass von Paul Julius, einschließlich der bereits für die Münchener Auktion vorgesehenen Stücke, noch vor der Auflösung en bloc zu erwerben. Der Erlös kam der Wohlfahrtseinrichtung der IG Farbenindustrie zugute. Erst rund eine Generation später löste Richard Gaettens junior den Sammlungsbestand Julius samt der zugehörigen numismatischen Bibliothek auf, thematisch aufgeteilt, im Rahmen mehrerer Auktionen.