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LEO HAMBURGER, Auktion 93 vom 19.10.1931 u.f.T., Frankfurt/Main.

LEO HAMBURGER
Auktion 93 vom 19.10.1931 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3665




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 185,00 €


LEO HAMBURGER, Auktion 93 vom 19.10.1931 u.f.T. Frankfurt/Main.

[Katalog 93.] Sammlung Hans Wunderly v. Muralt, Zürich: Münzen und Medaillen von Zürich, historische Medaillen und Nachtrag. Sammlung Henry Fatio, Genf: Schweizer Münzen u. Medaillen, besonders die Kantone Basel, Freiburg und Genf. 4 unpaginierte, 138 S. 37 Tfn. 2996 Nrn. Die Orig.-Schätzpreisliste vor den Tfn. eingebunden. Schwarzer Halbledereinband des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen, goldgeprägtem Rücken, 5 Bünden. Die Deckel außen bezogen mit blaugedrucktem, goldbestäubtem Marmorpapier.


Hans Wunderly-von Muralt (* 1842 in Meilen, Ó 1921 in Zürich) war ein schweizerischer Unternehmer und Politiker. Seinen ursprünglichen Familiennamen erweiterte er erst nach seiner im Jahre 1869 geschlossenen Vermählung durch den Familiennamen seiner Ehefrau, der Seidenfabrikantentochter Amalia von Muralt. Nach einer kaufmännischen Ausbildung mit Aufenthalten in England und Frankreich arbeitete Wunderly zunächst in der Spinnerei und in der Gerberei seines Vaters in Meilen, um anschließend in die von seinem Vater und seinem Onkel geführten Spinnereikonzern Wunderli, Zollinger & Cie. in Zürich einzutreten. Dieses Unternehmen, das zu den bedeutendsten seiner Branche in der Schweiz zählte, leitete Wunderly-von Muralt seit 1893. Er engagierte sich in der Politik (Zürcher Kantonsrat, 1875-1896, Schweizer Nationalrat, 1893-1899) und nahm führende Positionen in Handel und Wirtschaft ein (z. B. als Präsident des Schweizerischen Handels- und Industrievereins, 1883-1900 und 1911-1921 und Vizepräsident der Schweizerischen Kreditanstalt oder Verwaltungsrat diverser Firmen). Hans-Meyer-Tobler hatte ein fünfbändiges Katalogwerk zu dieser Sammlung erstellt, das bereits 1896-1898 unter dem Titel "Die Münzen- und Medaillen-Sammlung des Herrn Hans Wunderly-v. Muralt in Zürich" veröffentlicht wurde. Große Teile der überaus bedeutenden Sammlung Wunderly waren bereits bereits zwischen Oktober 1898 und 1913 in 7 Auktionen durch die Firma L. & L. Hamburger bzw. durch Leo Hamburger unter den Sammeltiteln "Seltenheitscabinet eines berühmten Sammlers" und "Raritäten-Cabinet" versteigert worden, doch ohne Offenlegung des Namens des Sammlers.

Henry Fatio (* 1863 in Genf, Ó 1930 ebendort) gründete nach seinem Studium und einem anschließenden fünfjährigen Aufenthalt in New York zusammen mit Edouard d'Espine York die Genfer Privatbank d'Espine, Fatio & Co. die 1906 vom Schweizerischen Bankverein übernommen wurde. Henry Fatio sammelte nicht allein Schweizer Münzen und Medaillen, sondern schuf auch eine der damals bedeutendsten privaten Autographensammlungen seiner Zeit. Der italienische Staat erhob ihn 1926 zum Großoffizier des Ordens der Krone von Italien und belohnte ihn so für seine Schenkung dreier Blätter aus Leonardo da Vincis "Codex über den Vogelflug", wodurch dieses in der Bibliotheca reale di Torino bewahrte Manuskript wieder vervollständigt werden konnte. Henri Fatios Autographensammlung wurde nach seinem Tode im Zuge dreier Versteigerungen in Paris, Mailand und Genf aufgelöst (Henri Baudin, Auktionator; Noel Charavay und Henri Dabel, Experten, Paris, Auktion vom 26.-28.1.1932; Librairie ancienne Ulrico Hoepli, Mailand, Auktion vom 10.-13.10.1932; Buch- und Kunsthandlung William S. Kundig, Genf, Auktion vom 18.5.1935).