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SALLY ROSENBERG, Auktion [28] vom 1.11.1910 u.f.T., Frankfurt/Main.

SALLY ROSENBERG
Auktion [28] vom 1.11.1910 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 4534




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 34,00 €


SALLY ROSENBERG, Auktion [28] vom 1.11.1910 u.f.T. Frankfurt/Main.

Auktions-Katalog [28]. Inhalt: I. Sammlung des Herrn Josef Levy-Brüssel: Münzen und Medaillen der Pfalz. II. Münzen und Medaillen verschied. Länder, darunter die Spezialsammlung Schwarzburger Münzen und Medaillen des Herrn Ernst Fischer - Weinheim. Neuere Taler und Doppeltaler. Reichsmünzen. 2 unpaginierte, 92 S. 11 Tfn. 1568 Nrn. Orig.-Broschur.


Zu dem damals in Brüssel niedergelassenen Josef Levy können keine weiteren biographischen Angaben gemacht werden. Als Münzensammler ist er noch für das das Jahr 1914 verbürgt, wohnhaft in Brüssel, 36, rue des Prairies (Joseph Zenker [Hrsg.], Pantheon: Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und - Händler, Bibliotheken, Archive, Müseen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker. Ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt, Esslingen a. Neckar 1914, S. 81). Nach der Vermarktung seiner Kollektion von Prägungen des Erzbistums und der Stadt Köln wurde seine Sammlung von Münzen und Medaillen der Pfalz durch Sally Rosenberg im Rahmen der Auktion vom 1.11.1910 in Frankfurt/Main aufgelöst.

Ernst Fischer (* 1866, Ó 1951), preußscher Staatsangehöriger, hatte 1892 in Weinheim (Baden) eine Drogerie eröffnet und erhielt den Titel "Großherzoglich-badischer Hoflieferant" (Heinz Keller, Liebes, altes Weinheim. Eine Bilderreise in vergangene Zeiten 2002, S. 50, 52). Sein großes Geschichtsinteresse machte ihn zum Sammler und Autoren. Im Laufe der Zeit hatte er eine umfangreiche und keineswegs unbedeutende Sammlung von Urkunden und Handschriften aufgebaut und daraus etliche Dokumente eigens publiziert, zudem trug er systematisch reformationsgeschichtliche Drucke zusammen. Aus seiner Zuneigung zu Thüringen, das er gern bereiste, erwuchs seine Sammlung von numismatischen Zeugnissen der Schwarzburger Grafen und Fürsten sowie der Anstoß dieses bis dato unzulänglich erschlossene Teilgebiet des Münzwesens zu bearbeiten. Diese Aufgabe konnte er 1903 abschließen und im folgenden Jahr veröffentlichen (Ernst Fischer, Die Münzen des Hauses Schwarzburg. Ein Beitrag zur Landesgeschichte der Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstdt, Heidelberg 1904). Mit dem Erscheinen dieser Monographie seint sein Interesse an seiner Kollektion Schwarzburger Prägungen allmählich geschwunden sein, da er sie einige Jahre später durch Sally Rosenberg versteigern ließ (siehe den hier offerierten Katalog). Doch auch nach seinem 1913 vollzogenen Umzug nach Freiburg im Breisgau blieb er seinen übrigen Sammelgebieten und der Kurpfalz treu . Er stiftete dem Paläographischen Institut der Universitätsbibliothek Heidelberg eine als Anschauungsmaterial wertvolle Sammlung von rund 50 Pergamentblättern mit Texten aus dem frühen und hohen Mittelater (Zentralblatt für Bibliothekswesen: Beihefte zum Zentralblatt 59, 1942, S. 290), wurde Ehrensenator der Universität Heidelberg (Gutenberg-Jahrbuch 75, 2000, S. 96) und hinterließ der Stadt Weinheim den auf sie bezogenen Teil seiner Sammlung aus rund 3.000 Dokumenten vom frühen 14. bis zum späten 19. Jahrhundert.